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Nach Seilbahn-DramaKölner lassen sich nicht vom Heiraten in der Gondel abbringen

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Gondel Paar

Tamara und Peter Richter: Sie werden in einer Gondel heiraten und lassen sich auch nach dem Ereignis von Sonntag nicht davon abbringen.

Köln – Eine feststeckende Gondel – Waschechte Kölner lassen sich von diesem Ereignis nicht beeindrucken. Peter Richter, Betreiber von Richters Restaurant am Konrad-Adenauer-Ufer, hatte noch am Sonntag Freibier an die Beifahrer der Autos, die hier stundenlang im Stau standen, verteilt. Er plant, selbst in wenigen Tagen in einer der Gondeln zu heiraten. „Ich lasse mich davon auch jetzt nicht abbringen“, sagt er.

Es gibt keine Lokalität, die näher an der Kölner Seilbahn gelegen ist, als „Richters Restaurant“ direkt neben dem Skulpturenpark. Von daher war der Gedanke nahe liegend, auch den vielleicht schönsten Tag des Lebens in der Gondel zu zelebrieren. Obwohl die 33-jährige Restaurantbetreiberin Tamara Richter unter Höhenangst leidet, willigte sie ein, dass ihr künftiger Mann, der 44-jährige Küchenchef Peter Foltynowicz am 13. Februar die Trauung für den 12. August um 15 Uhr beantragte, zumal die Schwester des Bräutigams ebenfalls in einer Kölner Seilbahn-Gondel „Ja" gesagt hatte.

An dem Plan mit der Gondel wollen beide festhalten

Als die künftige Braut am gestrigen Sonntag von einem Junggesellenabschied in Barcelona heimkehrend gegen 21 Uhr aus dem Flieger stieg, wurde ihr allerdings ein bisschen mulmig. Kaum dass sie ihr Handy wieder eingeschaltet hatte, las sie auf www.ksta.de, dass ihr Zukünftiger gerade dabei war, Freibier an die Beifahrer in den Autos zu verteilen, die im Bereich der Zoobrücke aufgrund eines Seilbahnunglücks im Stau standen.

An dem vorgesehenen Trau-Raum wollen die beiden aber auf jeden Fall festhalten, „sofern die Gondeln bis dahin wieder fahren“. Für sie werde ja sowieso „eine Extra-Gondel eingehangen“, sagt Tamara Richter, die somit also nicht in die Unglücksgondel steigen müsste. Einen Vorteil habe das Arrangement ja: Im Fall eines erneuten Zwischenfalls könne man mit Sicherheit davon ausgehen, dass nicht mehr als drei Personen – der Standesbeamte und sie als Paar – in der Kabine feststeckten.

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