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Neuauflage „Kein Kölsch für Nazis“Kölner Wirte schließen sich gegen Rechts zusammen

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Lotta-Wirt Markus Hemken ist Mitorganisator der Aktion.

Lotta-Wirt Markus Hemken ist Mitorganisator der Aktion.

Köln – „Kein Kölsch für Nazis – kein Raum für Rassismus!“ – der Slogan dürfte den Kölnern noch bekannt vorkommen: Schon 2008 hatten sich Kneipen zusammengeschlossen, um ein Zeichen gegen Rechts zu setzen. Nun gibt es eine Neuauflage.

Während damals gegen die rechtsextreme Bürgerbewegung Pro Köln mobilisiert wurde, liegt der Fokus diesmal auf der Partei AfD: „Der geplante AfD-Parteitag im April in Köln, aber auch die anstehenden Landtagswahlen machen uns Sorgen“, sagt Markus Hemken, Mitorganisator der Aktion und Wirt der Südstadt-Kneipe Lotta.

„Die schlimmen Wahlerfolge der AfD in anderen Bundesländern, aber auch die zahlreichen Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte haben uns bewogen, wieder aktiv zu werden.“

Alles zum Thema Bars und Kneipen

Materialien werden zurzeit vorbereitet

200.000 Bierdeckel sind zurzeit im Druck, Plakate sind schon fertig, und immer mehr Kneipen beteiligen sich an der Aktion. „2008 hatten wir am Ende rund 450 Kneipen, die dabei waren“, sagt Hemken. Bislang hat die Kampagne rund 50 Unterstützer, wie etwa den Club Bahnhof Ehrenfeld, den Stadtgarten, die Wohngemeinschaft oder auch die c/o pop.

Bierdeckel mit dem Slogan werden verteilt, zudem sollen auch Veranstaltungen im April unter dem Motto „Kein Kölsch für Nazis“ stehen – wie beispielsweise die Mülheimer Nacht am 1. April oder auch die Reggae-Party „Right on time“ im Tsunami-Club am 8. April. „Wir geben alle Veranstaltungen immer auf unserer Homepage bekannt“, sagt Mitorganisator Hemken. Auch ruft die Aktion zur Teilnahme an Demonstrationen auf.

Bierdeckel mit Werbung

„Als Wirte sind wir natürlich als erstes auf die Bierdeckel gekommen. Sie sind gute Werbeträger“, so Hemken. Und wer bei einem Kölsch demnächst mit seinem Blick daran hängenbleibt, der soll zum Nachdenken angeregt werden – so ist zumindest die Intention der Organisatoren. „Wir hoffen, dass sich die Menschen dadurch mehr Gedanken über die anstehenden Wahlen, aber auch über das Thema Rassismus im Allgemeinen machen.“

Wichtig ist es den Wirten zudem, gegen den AfD-Parteitag zu mobilisieren: „Es ist fies, dass das Image einer Stadt, die eigentlich sehr tolerant und weltoffen ist, durch sowas beschädigt wird.“

Mehr Infos unter keinkoelschfuernazis.cologne.

Festival mit Livemusik

Im Kwartier Latäng unterstützen fünf Lokale die Aktion „Kein Kölsch für Nazis“ am Samstag, 22. April, mit einem kleinen Musikfestival. Im Veedel Club, Stereo Wonderland, Luxor, Blue Shell und Little Lui treten Musiker und Bands auf. Der bunte Stilmix an Live-Musik im Studentenviertel soll für die Vielfalt der Stadt stehen. Im Anschluss legen DJs auf. Eintritt: einmalig 8 Euro, gültig für alle Clubs. (fra)

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