Neubau in OssendorfKölner Arbeitsagentur zieht an den Butzweilerhof

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Das neue Gebäude wurde vom Kölner Architekturbüro Wittkowski mitgestaltet

Das neue Gebäude wurde vom Kölner Architekturbüro Wittkowski mitgestaltet

  • Die Kölner Arbeitsagentur zieht von der Luxemburger Straße in einem Neubau im Butzweilerhof.
  • Bis Ende 2017 soll das Gebäude mit rund 19.500 Quadratmetern fertig gebaut sein.

Ossendorf – Mehr als drei Jahre hat die Suche nach einem neuen Standort gedauert. Nun steht fest, dass die Kölner Arbeitsagentur auf ein neues Gelände im Butzweilerhof zieht.

Mehrere Standorte waren immer wieder im Gespräch, darunter auch in Mülheim. „Schließlich passte das Angebot am Butzweilerhof in Hinblick auf unsere Anforderungen aber auch unsere finanziellen Möglichkeiten doch am besten“, sagte Roswitha Stock, Chefin der Kölner Arbeitsagentur.

Das bisherige Gebäude mit 14 Geschossen an der Luxemburgerstraße, das 1982 gebaut worden war, ist schwer in die Jahre gekommen und hätte aufwendig renoviert werden müssen. „Dafür hätten wir einen hohen zweistelligen Millionenbetrag aufbringen müssen“, sagte Peter Picker von der Arbeitsagentur.

Mit rund 2500 Kunden pro Tag hätte sich eine Sanierung bei laufendem Betrieb zudem als schwierig erwiesen. Außerdem entsprächen viele bauliche Gegebenheiten nicht mehr den modernen Anforderungen.

Nach der Entscheidung für einen Neubau gestaltete sich die Suche nach einem geeigneten Gebiet allerdings schwierig, weil es stadtnah in Köln kaum noch unbebaute Flächen in entsprechender Größe gibt. Mehrere Ausschreibungen brauchte es, bis ein Investor gefunden wurde, der die Fläche einbrachte und die neue Agentur auch baut.

Die Wahl fiel auf Alho aus Morsbach im Oberbergischen Kreis an der Grenze zu Rheinland-Pfalz. Das Familienunternehmen, das in zweiter Generation geführt wird, hat sich auf Modulbauweise spezialisiert. Einzelne Bauteile werden in Morsbach gefertigt und dann am Butzweilerhof zusammengesetzt. „Lego für Große“ nennt es Peter Orthen von Alho.

Für die Telekom, Germanwings und Rewe hat Alho bereits Verwaltungsgebäude errichtet. Am Butzweilerhof wird das Unternehmen Eigentümer bleiben und die neuen Gebäude für 15 Jahre an die Arbeitsagentur vermieten.

Agenturchefin Roswitha Stock und Peter Orthen von Alho.

Agenturchefin Roswitha Stock und Peter Orthen von Alho.

Campus-Charakter soll das neue Areal haben, offen und transparent sein. Der vier bis sechsgeschossige Gebäudekomplex wird sich wie ein Kamm nach zwei Seiten öffnen. Ein sechsgeschossiger Längsriegel bildet das Gebäuderückgrat, zu dem senkrecht auf beiden Seiten Gebäudeflügel in 4-5-geschossiger Bauweise angeordnet sind.

Zwischen den Riegeln sollen attraktive Freiflächen entstehen, die unter anderem auch als Stellplätzen für rund 170 Pkw genutzt werden sollen. Eine eigene Tiefgarage wird es nicht geben. Allerdings entstünden in direkter Nachbarschaft mehrere Parkhäuser, sagt Agenturchefin Roswitha Stock. Drohende Engpässe beim Parken von Mitarbeitern und Kunden sehe man derzeit noch nicht, zumal immer mehr Kundenkontakt am Telefon oder online stattfände, so Stock.

Unbekannter Investor

Bis Ende 2017 soll das Gebäude mit rund 19.500 Quadratmetern auf dem knapp 14.000 Quadratmeter großen Grundstück des ehemaligen Flughafengeländes fertig sein. Anfang 2018 soll die Agentur mit 600 Mitarbeitern dann einziehen. Allerdings werden nicht alle mitziehen. Für die Bereiche ohne direkten Kundenkontakt wie den internen Verwaltungsbereich und das Call-Center sowie die Familienkasse werden zwei Bürostandorte in der Innenstadt angemietet. Die Verhandlungen mit laufen derzeit noch.

Was aus dem Gebäude in der Luxemburger Straße wird, ist derzeit noch unklar. Nach Aussage der Arbeitsagentur habe man an einen privaten Investor verkauft. Wer das ist und wie viel der Verkauf erlöst hat, darüber sei Stillschweigen vereinbart worden.

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