Neues AlbumKasalla spiegeln das Lebensgefühl der „Stadt met K“

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Die Stockpuppen-Versionen der Kasalla-Musiker aus dem Hänneschen-Theater spielen im Musikvideo zu „Stadt met K“ mit.

Die Stockpuppen-Versionen der Kasalla-Musiker aus dem Hänneschen-Theater spielen im Musikvideo zu „Stadt met K“ mit.

Köln – Diese Band düst weiter auf der Überholspur: Kasalla gibt’s erst seit dreieinhalb Jahren, aber die fünf Musiker legen mit „Us der Stadt met K“ – an diesem Freitag im Handel – bereits ihr drittes Studio-Album vor. Das ist echt fleißig. „Wir haben fast alle Songs schon vor der Produktion live spielen können“, sagt Keyboarder Ena Schwiers. „So konnten die Lieder wachsen und reifen.“

Ganz nach dem Band-Motto „Alles kann, Kölsch muss“ ist die CD mit 15 Titeln ist ein richtig gutes kölsches Rock-Album geworden, das den Zeitgeist und das Lebensgefühl der jüngeren Generation trifft. „Vielleich han ich se nit mieh all, doch wo ich herkomm is dat normal“, heißt es im Titelsong. Etwas Heimatgefühl darf schon sein, aber keine Kölsch-Tümelei.

Sänger Bastian Campmann und Gitarrist Flo Peil, von denen die meisten Texte stammen, gehen mit offenen Augen und kritischem Blick durch die Stadt. Das kann man hören. So in „Schöne neue Welt“. Da geht es darum, dass in der Bahn, auf der Straße, in der Kneipe „alle Lück op ihr mobiles Endgerät luure“ und „pooste, folje, erömposaune, alles en et Netz stelle“. Ihre Vorbilder listen sie in der Ballade „Dä Jung me d’r Jittar“ auf: Beatles, Rolling Stones und Nirvana, aber auch etwas Nena und Willi Ostermann. Das passt schon.

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Musikalisch lassen Kasalla es weitgehend rocken und krachen – so in „Aff jeiht die wilde Fahrt“, einem Lied über die Achterbahnfahrt des Lebens und vor allem im aktuellen Session-Hit „Alle Jläser huh“. Aber dazu gibt es auch Anleihen bei Swing („Nit de janze Wohrheit“) und Funk („Ihrestroßefääjer“). Außerdem findet sich ein klassisches Krätzchen („Jo wenn ich Millionär wör, dann wör ich Millionär“) sowie eine wunderschöne Liebes-,Streit- und Versöhnungs-Schnulze: „Dat beste an mir bes du“. Außer den „Jläsern“, das bei den „Loss mer singe“-Veranstaltungen weit vorne liegt, zählt dort auch „Hür niemols op ze singe“ zu den Favoriten für einer der vorderen Plätze in der Gunst des Publikums.

Doch den Titel hat die Band bei ihren Auftritten in den Sitzungssälen nicht im Programm. Schade eigentlich. Richtig gelungen ist die Schlussnummer der CD, die wohl künftig eine der Zugaben bei den Konzerten sein wird: „Leed för Tschö ze saare“. Das endet ähnlich bombastisch wie einst der Beatles-Klassiker „Hey Jude“. Da möchte man gar nicht mehr aufhören zu singen.

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