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„Falsche 9“Wie aus einem Jux ein Likör „made in Niehl“ wurde – mit Verlosung

Lesezeit 4 Minuten
Falsche 9

Inzwischen findet die „Falsche 9“ immer mehr Anhänger – weit über Niehl und  über Köln hinaus.

Köln – Eine hochprozentige Leckerei „made in Niehl“: Aus Rhabarber, Vanille und Wodka besteht der Likör „Falsche 9“. Dessen Erfinder sind Tanja und Domenico Tomeo. Einst war die Eigenkreation des jungen Paares aus der Schlenderhaner Straße „aus der Laune heraus“ entstanden und nur als Hobby gedacht; Freunde ermunterten die beiden jedoch nach einiger Zeit dazu, das Getränk doch auch im größeren Maßstab zu produzieren. Inzwischen findet der Trunk immer mehr Anhänger – weit über das Veedel und sogar über Köln hinaus.

Frau Tomeo, Herr Tomeo, wann hatten Sie die Idee zum eigenen Likör, und wie kam das Kind zu seinem Namen?

Tanja Tomeo: Unseren Likör gibt’s seit Mitte 2014. Wir haben ihn kurz vor der Fußball-WM in Brasilien konzeptioniert. Daher kommt auch der Name – die „Falsche Neun“ ist ein Taktik-Element aus dem Fußball: ein Mittelstürmer, der sich häufig zurückfallen lässt und vermehrt Aufgaben im Mittelfeld übernimmt. Wir hatten mal eine Art Rhabarber-Likör auf einer Party probiert und für die nächste Feier dann einfach selbst einen nach unserem Geschmack gemixt. Immer mehr Freunde wollten ihn haben. So kam irgendwann die Frage auf, warum wir ihn nicht verkaufen.

Bei welcher Zielgruppe ist die Falsche 9 am beliebtesten?

Tanja Tomeo: Rhabarber ist nicht jedermanns Sache. Bei Frauen kommt er meist gut an. Männer sind zunächst oft abgeschreckt, weil sie an Kuchen-Kreationen der Oma denken. Dabei hat Rhabarber etwas wunderbar Erfrischendes. Und er ist gut zu mixen.

Domenico Tomeo: Meine Jungs aus dem Fußballteam mögen die Falsche 9 jedoch ganz gern (lacht).

Der Start war bestimmt nicht ganz einfach.

Domenico Tomeo: Nein, am Anfang warteten viel Bürokratie und viele Telefonate auf uns. Das reichte vom Kontakt mit dem Gewerbeamt sowie dem Finanzamt bis zum Studium von Produktgesetzen. Mit Fragen wie: „Wie viel Alkoholgehalt muss es mindestens und darf es höchstens sein?“ „Wie wirkt sich der Alkoholgehalt auf die Mindesthaltbarkeit aus?“ Wenn man beginnt, ein Getränk professionell abzufüllen, gibt es andere Vorgaben, als würde man es nur für den Privatgebrauch tun. Das Getränk selbst zu Hause abzufüllen, ist unter anderem aus hygienischen Gründen nicht erlaubt, man braucht eine richtige Abfüllanlage dafür.

War es schwierig, eine zu finden?

Tanja Tomeo: Ja, wir mussten lange nach einem Abfüller suchen. Denn oft übernehmen die nur richtig große Mengen. Am Niederrhein, nahe der niederländischen Grenze, sind wir dann bei einem Betrieb fündig geworden. Das Konzentrat für den Rhabarbersaft gewinnt der Abfüller aus in Deutschland angebautem Rhabarber. Wir haben damals mit 600 Flaschen angefangen. Die nächsten Bestellungen lagen dann bei 1200, schließlich bei 4800 Flaschen – und auch die sind inzwischen schon weg.

Wo kann man den Likör kaufen oder bestellen?

Domenico Tomeo: Unter unseren ersten Gaststätten-Kunden war das „Gaffel im Linkewitz“ am Niehler Damm; beim Feuerwerks-Fest „Lichter für Niehl“ war er sehr beliebt. Inzwischen gibt es ihn auch in einigen Läden in der Innenstadt, im Kwartier Latäng sowie in Ehrenfeld und der Region rund um Köln. Und, was wir nicht für möglich gehalten hätten: Mittlerweile haben wir auch Abnehmer in Norddeutschland – in Hamburg, Schleswig-Holstein und in Berlin. Auf dem Lüneburger „Lunatic“-Musikfestival waren wir zum zweiten Mal groß vertreten. Wir wollen aber in Köln noch bekannter werden und suchen nach weiteren Geschäften, die den Likör ins Sortiment aufnehmen.

Wie viel Zeit wenden Sie rund um Ihr Getränk auf?

Tanja Tomeo: Es läuft immer noch nebenberuflich, von daher haben wir nicht viel Zeit für Werbung oder Promotion-Aktionen vor Ort in den Gaststätten – auch wegen unseres Babys. Es ist aber bewegend zu sehen, wie sich alles entwickelt: Von der ersten 600-Flaschen-Bestellung, teils noch aus einem Jux heraus, zu immer schnelleren und größeren Bestellungen. Für uns ist es natürlich auch eine kleine Bestätigung.

Auf einer Website des Paares gibt es eine Übersicht von Ausschank- und Verkaufsstellen sowie Mix-Rezepten. Dort ist der Likör auch bestellbar.

www.falsche-9.com

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