Geldernstraße/ParkgürtelDie Beton-Haltestelle wird saniert

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Wilde Graffiti und Aufkleber, Dunkelheit, Müll und Taubendreck: Solch ein Anblick könnte bald an der Geldernstraße/Parkgürtel Vergangenheit sein.

Wilde Graffiti und Aufkleber, Dunkelheit, Müll und Taubendreck: Solch ein Anblick könnte bald an der Geldernstraße/Parkgürtel Vergangenheit sein.

Bilderstöckchen/Mauenheim – Die Fahrgäste im Stadtbezirk Nippes können aufatmen: Die kombinierte U- und S-Bahn-Haltestelle Geldernstraße/Parkgürtel, bisher ein Beton gewordener Albtraum und Angstraum, wird aller Voraussicht nach grundlegend saniert. Viel Geld will die Stadt an der Geldernstraße in die Hand nehmen: Inklusive der Planungskosten, Architektenleistungen und sämtlicher Arbeiten lägen die Gesamtkosten bei geschätzt rund 395 000 Euro.

In seiner jüngsten Sitzung hatte der Verkehrsausschuss einstimmig den Beschluss zur Sanierung gefasst. Nun kann das Amt für Brücken und Stadtbahnbau die Planungen zur Haltestellen-Attraktivierung weiterführen, die Finanzierung sicherstellen, die notwendigen Genehmigungen einholen und die Arbeiten mit der Deutschen Bahn abstimmen – die wegen des S-Bahn-Haltepunkts Mit-Eigentümerin des Haltestellen-Bauwerks ist. Die entsprechende Verwaltungsvorlage steht am 21. November auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung Nippes, die ebenfalls Stellung zu dem Vorhaben beziehen kann. Dort jedoch dürften die Planer offene Türen einrennen, denn die Bezirksvertreter kämpfen seit Jahren dafür, die Haltestelle an der Grenze zwischen Bilderstöckchen, Mauenheim und Nippes aufzuwerten.

Zehn große Veränderungen

Laut des Planungs-Vorentwurfs von Architekt Christoph Uellendahl sind zehn gestalterische Eingriffe geplant, die dem Haltepunkt zu einem besseren Erscheinungsbild verhelfen sollen (siehe Kasten „Die Verbesserungs-Vorschläge des Architekten“). Licht, Transparenz und Sauberkeit – das könnten die drei Oberbegriffe der Sanierung sein: Neue Lampen an den Eingängen zum Fußgänger-Tunnel und an den Rampen zur S-Bahn-Zwischenebene sowie stärkere Leuchten im Inneren des Bauwerks sollen den dreistöckigen Komplex erhellen. Auch ein hellerer Anstrich der Wände innerhalb des Tunnels soll für mehr Licht sorgen. Um uneinsehbare Ecken zu eliminieren, verschwinden sowohl die massiven Betonbrüstungen an der S-Bahn-Zwischenebene als auch die milchglasartigen Würfel an der Frontseite des kleinen U-Bahn-Eingangsbauwerks – zugunsten von Geländern und einer transparenten Glasscheibe. Für mehr Sauberkeit werden die Hohlräume in der Brückenunterführung abgedichtet, damit Tauben keinen Nistplatz mehr finden. Zudem sollen die Graffiti-Schmierereien entfernt werden, die Wände und Mauern erhalten eine Anti-Graffiti-Beschichtung. „Alternativ zu der Schutzbeschichtung regen wir an, die Wände offiziell durch Graffiti-Künstler gestalten zu lassen“, so Manfred Waddey (Bündnis 90/Grüne), Vorsitzender des Verkehrsausschusses.

Alles zum Thema Deutsche Bahn

Bereits im März 2009 hatte die Bezirksvertretung gefordert, die U- und S-Bahn-Haltestelle grundlegend zu sanieren. Zwei Jahre später beschäftigte sich auch die Bürger-Arbeitsgruppe „Stadtteilwerkstatt Nippes“ des Veedelsvereins „Für Nippes“ und des Bürgerzentrums Nippes in einem Workshop mit ihr. Viele Anregungen sind im Entwurf umgesetzt. Allerdings ist der sowohl von Bezirksvertretung als auch von der Stadtteilwerkstatt gewünschte Kreisverkehr an der Geldernstraße/Parkgürtel nicht möglich, da zu wenig Platz vorhanden ist. Das ergab vor einigen Monaten eine ausführliche Prüfung des Amtes für Straßen und Verkehrstechnik.

„Es ist gut, dass die Haltestelle verschönert wird“, begrüßt die Mitarbeiterin des Kiosks am U-Bahn-Eingangsbauwerk die Initiative des Verkehrsausschusses. „Ich kann mir vorstellen, dass es hier bei Dunkelheit für die Fahrgäste nicht angenehm ist – vor allem für die Kinder, die morgens von hier aus zu den umliegenden Schulen gehen.“

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