EinzelhandelStadtrat verbietet Aldi-Neubau in Köln-Bilderstöckchen

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Der Aldi-Markt im Süden von Bilderstöckchen

Der Aldi-Markt im Süden von Bilderstöckchen

  • Der Stadtrat hat einen Neubau der Aldi-Filiale in Köln-Bilderstöckchen verboten.
  • Die Bezirkspolitik ist verärgert über die Entscheidung. Die Versorgungssituation in dem Viertel sei schließlich „sehr traurig“.
  • Der Rat argumentiert mit der Lage des Discounters.

Bilderstöckchen/Nippes – Trotz Intervention aus der Bezirksvertretung Nippes bleibt dem Aldi-Süd-Markt zwischen Osterather und Escher Straße in Bilderstöckchen ein größerer Neubau verwehrt. Mit Verweis auf das Ende 2013 verabschiedete Kölner Einzelhandels- und Zentrenkonzept beschloss der Stadtentwicklungs-Ausschuss einen Bebauungsplan, dessen Vorgaben die Investition ausschließen.

Der Konzern in Mülheim/Ruhr hatte beantragt, seinen bestehenden Markt durch einen 1230-Quadratmeter-Neubau ersetzen zu dürfen – und dazu noch einen separaten Drogeriemarkt anzusiedeln. Jedoch liegt das Gelände nicht in einem der im Handelskonzept definierten Versorgungszentren, in denen sich Geschäfte ansiedeln oder erweitern dürfen.

Das Planwerk soll bestehende Einkaufslagen schützen – hier: das rund 700 Meter Luftlinie entfernte Nahversorgungs-Zentrum Sechzigstraße, dessen Einzugsradius über den S-Bahndamm nach Bilderstöckchen-Süd erstreckt.

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Die Bezirksvertretung plädierte jedoch mehrheitlich – gegen Grüne und Linke und bei Enthaltung von Anette Schumacher (Alfa) – dafür, „Albrechts Feinkost“ die Erweiterung zu erlauben. Denn die Lage im Veedel sei so prekär, dass jede Erweiterung zu begrüßen sei, vor allem die vorgeschlagene Drogerie.

„Das Einzelhandelskonzept hat in Bilderstöckchen kläglich versagt“, befand CDU-Fraktionschef Christoph Schmitz. „Schon die Situation am Schiefersburger Weg im Norden von Bilderstöckchen ist traurig, im Süden aber noch viel mehr. Die Leute sind von den Läden, die jetzt da sind, abhängig“, so der Vize-Bezirksbürgermeister und Lokalmatador Daniel Hanna. „Statt etwas zu verbieten, sollte man ins Gespräch gehen mit Aldi, etwa dass auch Wohnungen entstehen“, schlug Winfried Steinbach (SPD) vor.

Auch SPD-Fraktionschef Horst Baumann sah die Umbauwünsche als „legitim“ an. „Der Laden wird gut angenommen; mir stellt es sich so dar, als ob er auf kaltem Wege verdrängt werden soll.“ Anders Bärbel Hölzing von den Grünen: „Was in Bilderstöckchen fehlt, sind echte Nahversorger, aber keine weiteren Discounter.“ Und eine Drogerie gebe es bereits am Schiefersburger Weg.

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