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Vinzenz-Hospital in NippesKölner Krankenhaus schließt Geburtshilfe-Abteilung

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Im Vinzenz-Hospital wird es bald keine Geburten geben.

Im Vinzenz-Hospital wird es bald keine Geburten geben.

Nippes – Das Nippeser St.-Vinzenz-Hospital wird zum Jahresende seine Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe schließen. Damit können im traditionsreichen Krankenhaus, in dem im vergangenen Jahr etwa 1000 Babys geboren wurden, künftig auch keine Entbindungen mehr stattfinden. Grund für den Schritt seien sinkende Patientenzahlen in dem Fachbereich.

Knapp 50 Mitarbeiter verlieren beim Vinzenz-Hospital den Job

„Die Geburten sind nicht das Problem“, sagte Sprecherin Susanne Bieber, „sondern der Rückgang bei den gynäkologischen Operationen.“ Von der Schließung seien 50 Mitarbeiter betroffen, die meisten – die Rede ist von 42 Ärzten, Krankenschwestern, Pflegern, Hebammen und Verwaltungsmitarbeitern – werden ihren Job verlieren.

Das St.-Vinzenz-Hospital gehört zur Stiftung der Cellitinnen Zur heiligen Maria, die in Köln vier Kliniken betreibt. Neben dem Standort in Nippes ist auch das Marien-Hospital im Kunibertsviertel, das St.-Franziskus-Krankenhaus in Ehrenfeld und das Hospital Heilig Geist in Longerich Teil des Verbunds.

Krankenhäuser haben ähnliches Einzugsgebiet

Die Krankenhäuser in Nippes und Longerich deckten im Kölner Norden ein ähnliches Einzugsgebiet ab, so Bieber. Während 2016 die Patientenzahlen in der Gynäkologie und Geburtshilfe in Longerich aber stiegen, seien sie in Nippes im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent gesunken.

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Das Heilig-Geist-Krankenhaus hat dabei offenbar von einer guten Infrastruktur profitiert: Das Krankenhaus erhielt vier neue Kreißsäle und weitere Familienzimmer. Außerdem konnten neue Operationsmethoden durch den OP-Roboter Da Vinci erfolgreich eingesetzt werden. Diese Angebote seien so gut angenommen worden, dass nun in Longerich auch ein Schwerpunkt zur Behandlung von Brusterkrankungen aufgebaut und das Beckenbodenzentrum weiter entwickelt werden soll.

In Nippes war zu wenig Platz

In Nippes habe man aus Platzgründen nicht ausbauen können, sagte Bieber. Schwerpunkte würden dort nun im Bereich der Kardiologie und der Onkologie gelegt. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagte Bieber.

Das St.-Vinzenz-Hospital gibt es als Klinik seit dem Jahr 1874, als die Schwestern des Vinzentinerinnen-Ordens offiziell die Erlaubnis erhielten, in Nippes eine Krankenanstalt zu führen. Derzeit arbeiten an der Kempener Straße 950 Mitarbeiter.

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