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Wohnen in Köln-NippesNeues Leben in den ehemaligen Hallen der Clouth-Werke

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Über Außentreppen bzw. Aufzüge gelangen die Bewohner in die Maisonette-Wohnungen der Halle 17 in Nippes. 

Nippes – Noch verbreitet dieses Denkmal der Nippeser Industriekultur einen eher herben Charme: Reste alter Werks-Schienenanlagen verlaufen durch die bis zu zwölf Meter hohe, im Innern fast fußballfeldgroße Halle 17; auch die beiden einstigen Lastkräne der 1928 erbauten und inzwischen komplett entkernten Fabrikhalle mitsamt ihrer Greifhaken sind noch montiert.

Eine Reihe von massiven Betonpfeilern zieht sich einmal längs durch die Halle. Doch in rund zwei Jahren soll man hier durch eine kleine, im italienischen Stil designte Straßenzeile wandeln können.

Freitreppen zum Dachgeschoss

Es ist das wohl spektakulärste Projekt bei der Umwandlung des Clouth-Fabrikareals in ein neues Nippeser Stadtviertel.

In der genau mittig auf dem Gelände, neben dem zukünftigen Luftschiffplatz als zentrale Grünfläche des Veedels liegenden, denkmalgeschützten Halle – das größte aus dem Altbestand der Clouth-Werke erhaltene Gebäude – sollen 47 Wohnungen sowie Büro- und Gewerbeflächen entstehen.

Erste Maisonette-Wohnungen entstehen

Während in den ersten beiden Etagen Maisonette-Wohnungen entstehen, sind im Obergeschoss Appartements mit Dachterrasse vorgesehen – die Oberkante des bestehenden Mauerwerks wird deren Brüstung sein. Über eine von drei Freitreppen mit angeschlossenen Liften im Innern des offenen Ensembles werden die Bewohner ins Dachgeschoss gelangen. 

Wohnen auf Areal mit fast 140-jähriger Industriegeschichte

1868: Die in Köln gegründete Firma Clouth zieht nach Nippes. 1901: Felten & Guilleaume übernimmt 50 Prozent der  Firma, drei Jahre später den  Rest.   1942-1945: Luftangriffe zerstören das Werk zu 90 Prozent. Doch bereits Ende 1945 werden dort wieder Förderbänder hergestellt. 1962: Mit mehr als 2200 Mitarbeitern erreicht die Beschäftigung bei Clouth ihren Höchststand. 1992: Die Gummiwaren-Produktion, die Clouth einst begründet hatte, wird eingestellt. Dezember 2005: Mit der Förderband-Produktion endet die Industriegeschichte des Geländes. Juni 2012: Die Stadtwerke Köln-Tochter Moderne Stadt GmbH übernimmt das Gelände von der Stadt. März 2013: Die Abbrucharbeiten  auf dem Areal beginnen. Juni 2014: Acht Baugruppen erhalten den Zuschlag, ihre Projekte auf dem Gelände zu realisieren. Zwei weitere Gruppen werden für das Grundstück mit dem  Werkstor 4 nachnominiert. März 2015: Mit „Clouth Eins“ feiert das erste Wohnprojekt auf dem Areal Richtfest. Zum Jahreswechsel ziehen die ersten Bewohner ein. Februar 2016:  Die Vermarktung der „Halle 17“ beginnt. (bes)

Nun hatte der Projektentwickler „Form-Art“ zum offiziellen Vertriebsstart geladen, bei dem er Einzelheiten des Projektes präsentierte. Rund 80 Gäste kamen, um Halle und Vorhaben auf sich wirken zu lassen – darunter auch Bernd Streitberger, Geschäftsführer des Gelände-Entwicklers Moderne Stadt.

„Wir haben die Baugenehmigung vor einigen Monaten beantragt und rechnen in Kürze mit einem positiven Bescheid“, so Stefan Dahlmanns von Form-Art. „Im Sommer wollen wir mit den vorbereitenden Arbeiten beginnen und etwa im ersten Quartal 2018 mit allem fertig sein.“

Noch verbreitet dieses Denkmal der Nippeser Industriekultur einen eher herben Charme: Reste alter Werks-Schienenanlagen verlaufen durch die bis zu zwölf Meter hohe, im Innern fast fußballfeldgroße Halle 17; auch die beiden einstigen Lastkräne der 1928 erbauten und inzwischen komplett entkernten Fabrikhalle mitsamt ihrer Greifhaken sind noch montiert.

Eine Reihe von massiven Betonpfeilern zieht sich einmal längs durch die Halle. Doch in rund zwei Jahren soll man hier durch eine kleine, im italienischen Stil designte Straßenzeile wandeln können.

Freitreppen zum Dachgeschoss

Es ist das wohl spektakulärste Projekt bei der Umwandlung des Clouth-Fabrikareals in ein neues Nippeser Stadtviertel.

In der genau mittig auf dem Gelände, neben dem zukünftigen Luftschiffplatz als zentrale Grünfläche des Veedels liegenden, denkmalgeschützten Halle – das größte aus dem Altbestand der Clouth-Werke erhaltene Gebäude – sollen 47 Wohnungen sowie Büro- und Gewerbeflächen entstehen.

Erste Maisonette-Wohnungen entstehen

Während in den ersten beiden Etagen Maisonette-Wohnungen entstehen, sind im Obergeschoss Appartements mit Dachterrasse vorgesehen – die Oberkante des bestehenden Mauerwerks wird deren Brüstung sein. Über eine von drei Freitreppen mit angeschlossenen Liften im Innern des offenen Ensembles werden die Bewohner ins Dachgeschoss gelangen. 

Nun hatte der Projektentwickler „Form-Art“ zum offiziellen Vertriebsstart geladen, bei dem er Einzelheiten des Projektes präsentierte. Rund 80 Gäste kamen, um Halle und Vorhaben auf sich wirken zu lassen – darunter auch Bernd Streitberger, Geschäftsführer des Gelände-Entwicklers Moderne Stadt.

„Wir haben die Baugenehmigung vor einigen Monaten beantragt und rechnen in Kürze mit einem positiven Bescheid“, so Stefan Dahlmanns von Form-Art. „Im Sommer wollen wir mit den vorbereitenden Arbeiten beginnen und etwa im ersten Quartal 2018 mit allem fertig sein.“

15 Wohnungen schon vergeben

Im nördlichen Drittel der Halle, zur Xantener Straße hin gelegen, sollen in den unteren zwei Geschossen  Büroflächen entstehen. „Auch eine Kinder-Kulturwerkstatt ist vorgesehen“, erläutert Dahlmanns. Das Innendesign der Halle geht auf einen Entwurf des Architektenbüros Jürgensen & Jürgensen aus Raderberg zurück, das den Ideenwettbewerb zur Nutzung der Halle 17 von „Moderne Stadt“ im Vorjahr für sich entschieden hatte.

Die Resonanz auf das Projekt sei sehr zufriedenstellend, bilanzierte Roland Kampmeyer, der mit seiner Firma die Vermarktung übernommen hat. „15  Wohnungen sind im Prinzip jetzt schon vergeben.“

Auch eine zukünftige Bewohnerin freut sich schon auf ihren Einzug  2018 in die Halle 17. „Ausschlaggebend für mich war in erster Linie das historische Flair des Ensembles“, erzählt sie. „Hier wird eine  andere Atmosphäre herrschen als es bei normalen, meist eher gesichtslosen Neubauten der Fall ist.“ Derzeit wohnt sie im Agnesviertel. „Da geht man nicht so ohne weiteres heraus. Die Südstadt oder Marienburg etwa wären für uns nicht in Frage gekommen –  Nippes ist eine gute Alternative.“

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