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Nur noch ArtistikshowCircus Roncalli streicht alle Tier-Nummern aus dem Programm

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Roncalli Pferde

Solche Szenen soll es in Zukunft nicht mehr im Circus Roncalli geben.

Köln – Es war  eigentlich nur ein Nebensatz von Circus-Direktor Bernhard Paul am Rande der Pressekonferenz zum anstehenden Roncalli-Gastspiel in Bonn (Premiere: 7. Mai), doch damit kündigte er überraschende Neuerungen und tiefgreifende Veränderungen  an. „Ab dem nächstem Jahr werden wir völlig auf Tiere verzichten“, so Paul. „So können wir uns künftig viel intensiver auf eine Artistikshow konzentrieren – natürlich mit allen typischen Roncalli-Elementen.“ Und dann wird das Unternehmen auch nicht mehr Circus heißen, sondern Circus-Theater.

Paul: „Unser Circus ist immer mit der Zeit gegangen und hat als Kulturträger stets entscheidende Trends gesetzt. Jetzt ist es halt bei Roncalli wieder mal soweit.“ Diese Entscheidung, mit der man auf den geänderten Publikumsgeschmack reagieren will, gilt für alle Produktionen unter dem Roncalli-Label – also auch Diner-Shows und Varietés.

Löwen, Tiger und Co. bereits gestrichen

Nachdem man vor einigen Jahren schon Raubkatzen wie Löwen, Tiger und Panther aus der Manege verbannt hat, trifft es nach Nerzen, Seelöwen und Hunden  nun auch die Ponys und Pferde. Eigentlich die Tiere, mit deren Dressuren  das Zirkusgeschäft weltweit Ende des 18. Jahrhunderts überhaupt erst angefangen hatte und die seit 40 Jahren bei Roncalli zu sehen sind. Aus dem Programm genommen werden nun die beiden Nummern von Karl Trunk, der mit seiner sanften und tiergerechten Dressur schon seit einigen Jahren fest zum Roncalli-Ensemble gehört.

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Nur noch bis Saisonende Tiere im Programm

Bis Saisonende darf er seine Pferde noch zu den Klängen des Roncalli-Orchesters vorführen. Und das gegenwärtig in Aachen, dann in Bonn, Hamburg, Lübeck, Hannover, München und zum Finale in Bremen.

Wenn Roncalli im kommenden Jahr wieder seine Zelte und Wagen auf dem Neumarkt aufbaut, sind Tiere und Stallungen schon Zirkusgeschichte. „Das Publikum erwartet bei uns ja eigentlich keine Tiere. Die Leute kommen wegen außergewöhnlichen Artisten, einzigartigen Clowns und wegen den ruhigen und poetischen Nummern.“ Da Roncalli am liebsten mitten in den Gastspielorten und nicht irgendwo am Stadtrand gastieren will, hofft man durch die Umstruktur auf Theater-Circus  künftig noch bessere Plätze zugewiesen zu bekommen, da der Aufwand für eine optimale Unterbringung von Tieren dann wegfällt.

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