BadeverbotPolitiker wollen Baggerseen in Gremberghoven einzäunen lassen

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Die Baggerseen in Gremberghoven sind ein beliebtes Naherholungsgebiet auch wenn das Betreten des Geländes verboten ist.

Die Baggerseen in Gremberghoven sind ein beliebtes Naherholungsgebiet auch wenn das Betreten des Geländes verboten ist.

Gremberghoven – Die Baggerseen der Gremberghovener Kiesgrube sind für viele Menschen im Sommer ein beliebtes Naherholungsgebiet. Allerdings sind der Besuch und das Baden in den Seen neben der Autobahn 559 am Kreuz Gremberghoven illegal. Denn die sogenannten Alberty-Seen liegen in einem Landschaftsschutzgebiet und sind zudem Privatgelände, das nicht betreten werden darf.

Davon abgesehen sei das Schwimmen in Baggerseen grundsätzlich untersagt, sagen Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Denn unter der Wasseroberfläche bergen oft von außen unsichtbare Strömungen Gefahren.

Im Sommer hat das Ordnungsamt Besucher des Baggersees kontrolliert und deren Personalien notiert, um zu prüfen, ob ein Bußgeld verhängt werden muss.

Das Problem: Schilder oder Zäune, die auf Verbote und Gefahren hindeuten, sind nur spärlich zu finden. Viele der Hinweisschilder sind zugewachsen oder besprüht, die frühere Umzäunung ist praktisch nicht mehr vorhanden.

Deshalb hat die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung gefordert, das Gelände rund um die Baggerseen kurzfristig zu sichern und einzuzäunen. „Aufgrund der Risiken, im See zu ertrinken und der Gefährdung durch die Querung der nahe gelegenen Bahngleise muss das Gelände kurzfristig besser gesichert werden“, erklärte Andreas Weidner von der SPD.

Der Antrag seiner Partei fand jedoch in der Sitzung keine Mehrheit. Stattdessen verabschiedeten die Fraktionen von CDU und Grünen mit ihrer Mehrheit einen eigenen Antrag. Der forderte zunächst Informationen über die Alberty-Seen von der Verwaltung ein.

So wollen die Stadtteilpolitiker unter anderem wissen, wie lange die Seen noch ausgebaggert werden, ob eine spätere Nutzung des Geländes als Naherholungsgebiet möglich ist und ob Teile der heutigen Seen zugeschüttet und später in eine Industriefläche umgewandelt werden können. Die Antworten auf ihre Fragen erwarten die Politiker in der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung am 8. November.

Das Vorgehen sorgte bei der SPD-Fraktion für Irritation. Die Sozialdemokraten wünschen sich eine schnelle Einzäunung des Areals. „Das ist fahrlässig. Wir müssen die Sicherheit jetzt erhöhen und dürfen das nicht auf die lange Bank schieben“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Simon Bujanowski. Dem entgegnete Dieter Redlin von den Grünen: „Wir müssen uns erst mit allen Parteien zusammensetzen und überlegen, was wir dort machen möchten, zudem wollen wir die Vorstellungen der Bürger einholen.“

Den Nutzen eines Zaunes stellte Bürgeramtsleiter Norbert Becker zudem in Frage: „Auch ein Zaun und Schilder halten Menschen nicht davon ab, dort baden zu gehen.“ Als Fernziel wünschen sich alle Fraktionen eine Renaturierung der heutigen Kiesgrube und die Umwandlung der Alberty-Seen in ein Naherholungsgebiet.

Allerdings könnte dies für nur einen der beiden Seen links und rechts der Autobahn gelten. Dies lässt zumindest der Zusatz im schwarz-grünen Antrag vermuten, der die Verwaltung auffordert zu prüfen, ob eines der Gewässer zugeschüttet und in eine Industriefläche umgewandelt werden könnte.

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