Abo

Porz-ZündorfWeiter kein Schutz für Radfahrer am Loorweg geplant

Lesezeit 3 Minuten
Keine Spur für Radler: Wolfgang Kubasiak (links) vom ADFC und Reiner Lindlahr vom Bürgerverein am Loorweg.

Keine Spur für Radler: Wolfgang Kubasiak (links) vom ADFC und Reiner Lindlahr vom Bürgerverein am Loorweg.

  • Seit 1985 fordern Politiker und Bürger einen Schutz für Radler auf dem Loorweg, der wichtigen Verbindung von Zündorf und Langel.
  • 2017 soll die Straße saniert werden - aber ein Radweg ist immer noch nicht eingeplant.

Zündorf – Für Radler ist der Loorweg zwischen Zündorf und Langel schon seit vielen Jahren eine gefährliche Herausforderung – vor allem für Kinder aus Langel, die die Straße mangels einer geeigneten Alternative nutzen, um zu ihren Schulen in Zündorf zu gelangen.

Es gibt weder einen Radweg neben der schmalen, stark befahrenen und daher für Radler risikoreichen Straße, noch einen Schutzstreifen darauf – obwohl Politik und Bürger seit gut drei Jahrzehnten dort Schutz für Radfahrer fordern.

Voraussichtlich 2017 soll der Loorweg zwischen den Straßen Auf dem Loor und An der Mühle saniert werden. Dabei soll auch ein neuer Gehweg zwischen dem Loorweg am Ortseingang Langel und der Straße Unterm Berg gebaut werden. Die Sanierung böte sich auch dafür an, einen Radweg anzulegen. Es ist vielleicht für lange Zeit die letzte Chance. Doch geplant ist nichts.

Alles zum Thema ADFC

Das ärgert Reiner Lindlahr, stellvertretender Vorsitzender des Bürgervereins Zündorf: „Seit Jahrzehnten hören wir in Zündorf nur leere Versprechungen, es wird nichts an der Infrastruktur getan, die Bürger werden hingehalten.“

Eine für Radfahrer brauchbare Verbindung zwischen den Ortsteilen Zündorf und Langel sei mehr als überfällig. Gefordert wurde sie von der Bezirksvertretung bereits 1985 und wieder 1993.

Jetzt griffen die Grünen das Thema wieder auf. In der Bezirksvertretung wollte die Fraktion von der Verwaltung wissen, ob der im ersten Bauabschnitt Zündorf-Süd bereits begonnene, „als alternativlos geltende beidseitige Ausbau des Loorwegs mit Fahrradschutzstreifen bis nach Langel fortgesetzt wird“. In ihrer Antwort stellte die Verwaltung die Hindernisse für diesen Ausbau dar: Schutzstreifen dürften nach heutiger Rechtslage nicht außerorts angelegt werden, für eine „straßenbegleitende Radverkehrsanlage“, wie die Verwaltung Radwege gerne nennt, müsse der nur sechs Meter breite Loorweg um mehrere Meter verbreitert werden. Doch sei die Stadt nicht im Besitz aller dazu notwendigen Grundstücke.

Stattdessen verweist die Verwaltung alternativ auf den Geh- und Radweg „Unterm Berg“, der unterhalb und parallel zum Loorweg von Langel nach Zündorf führt. Er soll „im Rahmen des städtischen Radwegsanierungsprogrammes erneuert werden“. Für Lindlahr und Wolfgang Kubasiak vom Allgemeinen-Deutschen-Fahrrad-Club (ADFC) ist der unzureichend beleuchtete Weg aber kein brauchbarer Ersatz: Es sei gerade in den dunklen Jahreszeiten ein Angstraum.

Zudem, so Kubasiak, gehe der Fuß- und Radweg „Unterm Berg“ in Zündorf in die gleichnamige Einbahnstraße über, dort kämen dem Radler Autofahrer mit hoher Geschwindigkeit entgegen. Radler dort hineinzuleiten halte er für eine schlechte Idee. „Ich jedenfalls würde meinen Kindern nicht empfehlen, dort zu fahren“, so Kubasiak. „Radverkehr gehört dorthin, wo der allgemeine Verkehr ist, nicht entfernt davon. Radfahrer haben die gleichen Ziele wie Autofahrer, sie sollten die gleichen Wege nutzen können.“

Mit dem Bürgerverein hat der ADFC ein Konzept für eine Radweg-Verbindung ausgearbeitet: „Unsere Idee ist, dass der Loorweg ab Ortsausgang Zündorf auf nur einer Seite einen Fuß- und Radweg bekommt, der mindestens drei Meter breit ist, so dass Radler ihn in beide Richtungen nutzen können“, schildert Kubasiak. Zudem sollen an beiden Ortsausgängen, in Langel und Zündorf, Verkehrsinseln gebaut werden, damit Radfahrer und Fußgänger gefahrlos die Seiten wechseln können. „Solche Verkehrsinseln würden auch den Verkehr entschleunigen.“ Im Rhein-Sieg-Kreis finde man diese Lösung fast überall, fügt Lindlahr hinzu. „Nur hier in Köln hat man angeblich kein Geld dafür.“

KStA abonnieren