Porzer StadtgymnasiumSchule nach Brand einsturzgefährdet

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Die Verpuffung war so stark, dass eine Fensterfront samt Rahmen auf den Innenhof geschleudert wurde. Nach der Explosion hatten sich die Flammen auf benachbarte Räume ausgebreitet.

Die Verpuffung war so stark, dass eine Fensterfront samt Rahmen auf den Innenhof geschleudert wurde. Nach der Explosion hatten sich die Flammen auf benachbarte Räume ausgebreitet.

Köln – Eine Verpuffung, so stark, dass eine komplette Fensterfront samt Rahmen auf den Innenhof des Stadtgymnasiums geschleudert wird, reißt die Anwohner der Humboldtstraße in Porz Freitag früh aus dem Schlaf.

Gleich mehrere Notrufe gehen um 3 Uhr bei der Leitstelle der Feuerwehr ein. Das Feuer, das im Sekretariat der Schule ausgebrochen ist, breitet sich im Verwaltungstrakt auf zwei Büros im Erdgeschoss und zwei Lehrräume im Obergeschoss des B-Traktes aus. 87 Einsatzkräfte bekämpfen die Flammen und verhindern, dass sie sich auf das benachbarte Gebäude, in dem die Chemie- und Physikräume sind, ausbreiten können. Zwei Feuerwehrmänner müssen leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Bis Freitagvormittag bilden sich ständig neue Glutnester, weil die Flammen sich in den Holzboden gefressen haben.

Am Mittag, es ist der erste Tag der Weihnachtsferien, radeln immer wieder Schüler zu ihrem Gymnasium. Über Facebook hat sich die Nachricht von der brennenden Schule schnell herumgesprochen. „Erster Teil des Weltuntergangs: Die Schule fackelt ab“, hat ein Schüler gepostet. „Hauptsache die Sporthalle steht noch“, sagt ein anderer. Tobias K. zeigt auf einen völlig ausgebrannten Raum. „Da saß ich gestern noch drin“, sagt der 17-Jährige.

Vor dem Fenster der stellvertretenden Schulleiterin weht ein nasser Vorhang im Wind. Der Raum ist schwarz vom Rauch. Zwei jüngere Schüler kichern. „Hoffentlich ist unser Klassenbuch auch verbrannt“, sagt einer. Ein Mädchen steht neben seiner Mutter und wischt ein paar Tränen unter der Brille weg. „Also ich finde es traurig“, sagt die 14-Jährige. „Ich mag meine Schule.“

Die Feuerwehr meldet noch am Freitagvormittag, dass der Verwaltungstrakt einsturzgefährdet ist. „Die Situation wird aber kaum Auswirkungen auf den Schulbetrieb haben“, sagt Stadtsprecher Jürgen Müllenberg. Es gebe genug Räume, zumal Klassenzimmer kaum betroffen seien. Der Unterricht wird am 7. Januar also auf jeden Fall stattfinden. Ob der Trakt abgebrochen werden muss, ist noch nicht klar. „Es kann bis nach Neujahr dauern, bis wir mehr wissen“, sagt Müllenberg.

Die Ursache für das Feuer ist noch unklar. „Alle Fenster waren verschlossen, es gibt keine Hinweise auf ein gewaltsames Eindringen“, sagt ein Polizeisprecher. „Wir gehen im Moment von einem technischen Defekt oder Fahrlässigkeit aus.“ Die Ermittlungen dauern an.

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