VerkehrsentlastungAlte Trasse in Porz könnte eine zweite Chance erhalten

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Durch Felder sollte die Trasse sich der A59 nähern und nahe der Hermann-Löns-Straße einmünden.

Durch Felder sollte die Trasse sich der A59 nähern und nahe der Hermann-Löns-Straße einmünden.

Porz – In die völlig falsche Richtung – und zwar wörtlich genommen – führen die von der Stadt bevorzugten Pläne zur Verkehrsentlastung für den Porzer Süden nach Auffassung erfahrener Porzer Politiker. Die Sozialdemokraten Volkmar Schultz, früher Mitglied des Bundestages und Mitglied des Landtages, und Jürgen Schumann, früher Mitglied des Rates und der Bezirksvertretung, teilen die Einwände der vernetzten Bürgervereine.

Eine Straße, die von Zündorf erst über Wahn hinaus nach Südosten führt, um Autofahrer über einen großen Umweg zu Zielen im Kölner Nordwesten zu bringen, lehnt die Vernetzung im Namen ihrer 2000 Mitglieder ab.

Nicht genehmigungsfähig

Schultz und Schumann bringen jetzt eine Alternative in Erinnerung, die in einem 20 Jahre alten Plan festgehalten wurde. Dipl. Ingenieur Manfred Krause hatte den Plan seinerzeit auf Bitten der SPD erstellt.

Er sieht eine Trasse vor, die vor der Ortsbebauung Zündorf vom Loorweg abbiegt, die Ranzeler Straße und Wahner Straße kreuzt, zur Poststraße, durch die Eisenbahnunterführung und über die Frankfurter Straße hinweg zur Autobahn führt. Zwischen Nachtigallenstraße und Hermann-Löns-Straße wäre die Autobahnauffahrt.

Genau an der Auffahrt war das Projekt damals gescheitert, bringen Schultz und Schumann in Erinnerung. „Nach Einschätzung des Bundesverkehrsministeriums war die in dem Plan vorgesehene Verknüpfung der Entlastungsstraße mit der Autobahn A 59 nicht genehmigungsfähig. Sie liege zwischen dem Kreuz Flughafen und der dicht darauf folgenden Anschlussstelle Wahn und würde – wegen der kurzen Abstände – damit die Verkehrssicherheit gefährden, hieß es“, sagen die früheren Mandatsträger.

Gestaltung der künftigen Entlastungsstraße soll geprüft werden

Diese Argumentation sei „schon bei ihrer Premiere 1998 nicht überzeugend“ gewesen, befinden die beiden Sozialdemokraten. Sie haben deshalb in jüngerer Vergangenheit mehrfach amtierende Mandats- und Funktionsträger der SPD eindringlich gebeten, zur Verbesserung der Verkehrssituation das Konzept erneut aufzugreifen. Das sei leider vergeblich gewesen.

Deshalb fordern Schultz und Schumann jetzt Politik und Verwaltung auf, die Anbindung einer künftigen Entlastungsstraße zwischen dem Kreuz Flughafen und der Heidestraße noch einmal auf ihre aktuelle Machbarkeit hin zu prüfen – und damit die gesamte Trassenführung vom Loorweg bis zur Autobahn. Porz leide jetzt noch stärker als schon bei der Planung vor 20 Jahren unter dem wachsenden Verkehrsdruck. Es müsse endlich etwas geschehen.

Die Entlastungspläne

Wie der Verkehr aus dem Süden störungsfreier in Richtung Köln fließen könnte, ist seit den 1970er Jahren immer neu geplant worden. Oft waren die Wunsch-Trassen lange vor der Planungsreife bebaut, wie bei der „Sammelschiene“ durch Porz-Mitte.

Die jetzt von der Stadt bevorzugte Idee, den Verkehr in Lind zur A59 zu führen, gibt es auch schon lange. Vor 20 Jahren wollte die CDU die Wahner Straße entlang der Bahn verlängern und in Lind zur B8 führen.

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