WasserrohrbruchDemnächst wird Leitung unter Liburer Landstraße komplett saniert

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Am zweiten Leck innerhalb eines Wochenendes wurde die Straße nur am Rand aufgerissen, der Verkehr ging einspurig vorbei.

Am zweiten Leck innerhalb eines Wochenendes wurde die Straße nur am Rand aufgerissen, der Verkehr ging einspurig vorbei.

Wahn – Ein kleiner See neben der Liburer Landstraße, wo eigentlich Acker sein sollte, war Mitte März der erste Hinweis auf ein neuerliches Leck. Die Leitstelle der Rhein-Energie schickte ein Team an die schon wohlbekannte Stelle und hatte rasch die Gewissheit: Wieder ein Wasserrohrbruch neben der viel befahrenen Straße.

Während Anfang März bei einem ähnlichen Fall die ganze Straße gesperrt wurde, chaotische Verkehrsverhältnisse die Folge waren und Autofahrer sich auf dem Weg zur Arbeit regelwidrige Umfahrungen über Feldwege suchten, war dieses Mal die Leckage an einer etwas weniger heiklen Stelle.

Gelände ist abgesenkt

Wie Anna Reimann von der Rhein-Energie-Unternehmens-Kommunikation mitteilt, hatte der Wasseraustritt am maroden Rohr zwar eine kleine Geländeabsenkung zur Folge. Es war jedoch nicht die vielbefahrene Straße unterspült. Deshalb habe das Unternehmen die Arbeiten von einer Fahrbahnseite her durchführen können.

Der Verkehr wurde per Ampelsystem über die verbliebene Fahrspur gelenkt. Am Tag darauf war das Werk getan. „Doch dann wurde ein neues Leck erkennbar, gerade zwölf Meter von der frisch reparierten Stelle entfernt“, sagt Reimann.

Baustelleneinrichtung samt Ampelanlage mussten auf der Straße also ein Stückchen umziehen und das Buddeln und Rohraustauschen begann von vorn. 

Komplette Sanierung

Die Häufung der Leitungsschäden in diesem Bereich – in jüngster Vergangenheit, aber auch schon in zurückliegenden Jahren – nimmt das Unternehmen demnächst zum Anlass für eine komplette Sanierung. „Die dort liegenden Betonrohre stammen aus den 1960er Jahren“, hat sich Anna Reimann informiert.

Zudem seien sie durch die enorme Verkehrsbelastung auch mit Schwerlastverkehr auf der Achse zwischen dem Rhein-Sieg-Kreis und Porz extremem Druck ausgesetzt. „Da kommt es an immer weiteren Stellen zur Materialermüdung“. Die Rhein-Energie führe diese Wasserleitung weit oben auf der Liste der Systeme, die grunderneuert und durch Polyethylenrohre ersetzt werden sollen.

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Dafür ist allerdings eine Planung notwendig, bei der auch die besondere räumliche Situation berücksichtigt wird, macht Reimann deutlich. Wenn entlang der Liburer Landstraße auf größeren Abschnitten das Leitungssystem saniert wird, sind Straßensperrungen und Umleitungen zu berücksichtigen. Die Pendler-Strecke ist schon ohne jede Baustelle ein Nadelöhr.

Rhein-Energie und Stadt werden sich auch mit Behörden im benachbarten Rhein-Sieg-Kreis absprechen müssen, um die Zusatzbelastungen für Pendler so gering wie möglich zu halten.

Investitionen in die Erneuerungen an der Liburer Straße

Das Unternehmen Rhein-Energie kümmert sich um 2524 Kilometer Wasserversorgungsleitungen und 1393 Kilometer Wasseranschlussleitungen in Köln.

Die Trinkwasserleitung unter der Liburer Landstraße ist aus dem Jahr 1967. Es gibt noch sehr viele ältere Trinkwasserleitungen in Köln, die nicht zwangsläufig erneuerungsbedürftig sind .Die Haltbarkeit hängt auch von ihrer Beanspruchung und Belastung (z.B. durch den Verkehr darüber) ab. Die bis zu 120 Jahre alten Sandguss-Leitungen etwa gehören zu den zuverlässigsten Trinkwasserleitungen im System.

In den nächsten fünf Jahren investiert das Versorgungsunternehmen in die Erneuerung- und Erweiterung des Trinkwassernetzes jährlich circa 13 Millionen Euro über den Wirtschaftsplan und aus Mitteln der Rhein-Energie. Die Planung steht nach Auskunft des Unternehmens in engem Zusammenhang mit den städtebaulichen Vorhaben und den Bauaktivitäten anderer Ver- und Entsorger – auch um die Belastung für den Verkehr möglichst gering wie möglich zu halten.

Einen konkreten Zeitplan für die Leitungserneuerung an der Liburer Straße gibt es noch nicht. (bl)

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