Reibungslose OrganisationDiese Neuerungen haben den Köln Marathon attraktiver gemacht

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Erfolgreiche Premiere: Der Schülerlauf soll in den nächsten Jahren ausgebaut werden.

Erfolgreiche Premiere: Der Schülerlauf soll in den nächsten Jahren ausgebaut werden.

Köln – Perfekte äußere Bedingungen, eine reibungslose Organisation und trotz des schmalen Budgets doch ein paar sportliche Höhepunkte. Marathonsieger Hendrik Pfeiffer schaffte mit 2:13:39 Stunden die Qualifikation für die Leichtathletik-EM 2018 in Berlin. Getrübt wird die Bilanz des 21. Köln-Marathon durch einen tragischen Todesfall. Ein 35-Jähriger brach bei Kilometer 11 des Halbmarathons zusammen.

Die neue Marathonstrecke

Gute Idee, das triste Stück im Kölner Norden einzukürzen und in den Süden bis nach Rodenkirchen zu laufen. Dort war schon am frühen Morgen die Stimmung bestens, viele Zuschauer standen zum Anfeuern und Feiern am Rand. Durch den neuen Kurs wird auch der Norden attraktiver, jetzt begegnen sich die Marathonläufer auf der Amsterdamer und der Xantener Straße und sorgen selbst für Unterhaltung. 

So lange die Innere Kanalstraße zwischen der Zoobrücke und der Auffahrt zur A 57 frei bleiben muss, gibt es keine Möglichkeit mehr, den Kurs noch attraktiver zu machen. Sonst könnte er über die Neusser Straße durchs Agnesviertel weiter nach Nippes führen. Das wäre das Optimum. Von 6072 gemeldeten Marathonläufern gingen 4743 an den Start. 4519 erreichen das Ziel in der Komödienstraße, Das sind immerhin rund 95 Prozent.

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Der Köln Marathon am 1. Oktober lockte viele Sportler an.

Der Halbmarathon

Perfekter Kurs, unverändert seit Jahren. Mit 15 009 Anmeldungen in diesem Jahr ausgebucht, allerdings traten rund 2300 das Rennen gar nicht erst an – eine hohe Ausfallquote. 11 708 gingen an den Start, 11 620 kamen ins Ziel. Das sind 99 Prozent. Eine Tauschbörse, eine Warteliste oder Restnummern-Vergabe wird es aber auch 2018 nicht geben. „Gerade beim Halbmarathon entscheiden sich viele, die gemeldet haben, offenbar erst kurz vorher, ob sie starten oder nicht“, sagt Markus Frisch, Geschäftsführer der Marathon GmbH. „So kurzfristig können wir nicht reagieren. Das gäbe ein heilloses Datenchaos.“

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Der Schülerlauf

Wir haben das Abschaffen der Schulstaffeln kritisiert, doch der Schülerlauf über 4,4 Kilometer hat sich bewährt. 1000 Teilnehmer bei der Premiere am Start, das ist ein guter Wert. Alle im einheitlichen grünen Shirt. Im kommenden Jahr sollen bis zu 3000 Kinder teilnehmen können. Der Zieleinlauf ist für alle ein großes Erlebnis. Schön auch für die Marathonläufer, dass sie am Neumarkt ein Stück mit dem Nachwuchs parallel laufen können. Es ist eine Überlegung wert, beim Schülerlauf auch eine längere Distanz für die Älteren anzubieten. Über die Startzeit (11.20 Uhr) will der Veranstalter noch einmal nachdenken.

Der Start in Deutz

Selbst beim Halbmarathon trotz der hohen Teilnehmerzahl ziemlich problemlos. Ein bisschen mehr Unterhaltung wäre wünschenswert. Zwei Videowände nach Berliner Vorbild – sind aber vermutlich zu teuer.

Das Ziel am Dom

Alternativlos. Der rote Teppich auf der Komödienstraße und volle Tribünen auch noch bei Läufern, die länger als vier Stunden unterwegs sind, phänomenal.

Die Marathon-Messe

Die Lanxess-Arena ist der perfekte Ort, steht aber 2018 wieder nicht zur Verfügung. „Eine Messehalle in Deutz wäre ideal, aber auch die ist nicht zu bekommen. Im Vergleich zur Anuga und zur Photokina sind wir einfach zu klein“, sagt Markus Frisch. „So lange es in Köln keine mittelgroße Halle gibt, werden wir Jahr für Jahr mit einem Kompromiss leben müssen.“ Mit dem hochwertigen Kleiderbeutel liegt der Köln-Marathon bundesweit klar vorn – auch vor Berlin. Die Hoffnung der Veranstalter: Als Sportbeutel genutzt, soll er ein Werbeträger für die größte Sportveranstaltung in Nordrhein-Westfalen werden.

Der autofreie Sonntag

Markus Frisch will diese Idee nicht aufgeben, muss aber dicke Bretter bohren. „Durch uns ist der Marathon-Sonntag doch eh schon weitgehend autofrei. Auch diesmal haben es die Menschen genossen, nach dem Rennen am Rudolfplatz mit auf der Hahnenstraße zu spazieren. Da steckt doch eine Menge Potenzial drin, das wir nutzen sollten“, sagt Frisch.

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