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Rhein-Energie-StadionFanprojekt organisiert Spezial-Führungen für Schüler

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Neuntklässler der Johannes-Gutenberg-Realschule in Godorf ließen sich in die Geheimnisse des Stadions einweihen.

Neuntklässler der Johannes-Gutenberg-Realschule in Godorf ließen sich in die Geheimnisse des Stadions einweihen.

Köln – Unterricht im Rhein-Energie-Stadion mit Besuch in der Pressetribüne oder in den Umkleidekabinen der FC-Stars: Was bisher kein Stundenplan zu bieten hatte, rückt nun in greifbare Nähe. Unter dem Titel „Nachspielzeit“ lädt das Kölner Fanprojekt ab jetzt Schulklassen in das Stadion in Müngersdorf ein und klärt sie gleichzeitig über  Chancen und Schattenseiten des Fußball-Betriebs auf.

„Bisher sind wir an die Schulen gefahren und haben dort unseren Unterricht durchgeführt“, sagte Carsten Blecher vom Fanprojekt am Montag zum Auftakt des neuen Programms: „Nun kommen die Klassen ins Stadion.“

Gesellschaftliche Themen transportieren

Führungen hinter den Kulissen werden ein Bestandteil des Projekts sein, doch dabei soll es nicht bleiben. „Es geht darum, den Fußball als Medium zu nutzen, um gesellschaftliche Themen zu transportieren“, so Blecher. Was ist Fankultur, was sind Ultra-Fans, welche Formen von Gewalt gibt es rund um das Stadion?

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Es sind auch ernste Themen, die zur Sprache kommen werden. Die Pädagogen des von der Jugendzentren Köln gGmbH getragenen Fanprojekts werden mit den Jugendlichen zudem über Homophobie, Sexismus oder Rechtsextremismus im Fußball sprechen, aber auch über berufliche Perspektiven im Stadion.

Dort verdienen schließlich nicht nur Profi-Fußballer ihre Brötchen, sondern auch Kaufleute oder Rasen-Spezialisten. „Wir sind Bestandteil der Gesellschaft und wollen ihr auch etwas zurückgeben“, so FC-Vizepräsident Markus Ritterbach: „Wir wollen zeigen, dass es nicht nur Fußball gibt, sondern auch viel anderes Engagement.“ Das kostenlose Angebot, das einen oder mehrere Tage dauern kann,  richtet  sich an Klassen aller Schulformen ab dem achten Jahrgang. Angesprochen sind nicht nur Schulen aus Köln, sondern aus  ganz Nordrhein-Westfalen. Finanziert wird das Programm von der Bundesliga-Stiftung und der Stiftung des 1. FC Köln.

Was macht ein „Greenkeeper"?

Die erste Schulklasse, die den „Lernort Stadion“ erleben durfte, war am Montag die 9b der Johannes-Gutenberg-Realschule in Godorf. Die 25 Mädchen und Jungen lernten, dass sich sieben „Greenkeeper“ um das Wohl des Rasens kümmern und erfuhren, wie aufwendig das Stadion für Konzerte umgebaut wird.

In einer früheren Veranstaltung im Cinedom hatten sie auch von den unschönen Dingen gehört, die sich im und am Stadion abspielen. „Ich wusste nicht, dass Judenhass, Rassismus und Homophobie solch aktuelle Themen sind“, sagt die 15-jährige Shakira: „Das hat mich beschäftigt.“ 

Mehr Infos unter www.koelnerfanprojekt.de.

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