„Wachsen lassen“36 Galerien zeigten ihre Kunst bei „Köln Süd offen“

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Brian Wilkins empfing die Gäste vor seinem Ausstellungsraum.

Brian Wilkins empfing die Gäste vor seinem Ausstellungsraum.

Innenstadt/Zollstock – Schon seit zwölf Jahren ist sie dabei – und kommt jedes Jahr wieder in die Südstadt: Ingeborg Thistle ist eine der 96 Künstler und Künstlerinnen, die bei der Veranstaltung „Köln Süd offen!“ am Samstag und Sonntag ihre Werke präsentierten. Als die Veranstaltung 2005 zum ersten Mal stattfand, hatte sie noch ein Atelier in der Siegfriedstraße.

Im Jahr 2011 ist sie in das „Quartier am Hafen“ in Poll umgezogen, doch für „Köln Süd offen!“ stellt sie ihre Malereien, Collagen, Zeichnungen und Fotografien in den Räumen eines Freundes in der Südstadt aus. Ihr gefallen das Ambiente und der künstlerische Austausch. Bereits am Samstag hätten etwa hundert Menschen ihren Ausstellungsraum besucht, schätzt sie und sagt: „Den Leuten hat es gut gefallen. Das war ganz toll“.

Mit Kunst die Grenzen austesten

Ähnlich zufrieden zeigt sich Lisa Cieslik, die im Künstlerhaus in der Rolandstraße lebt und arbeitet. Das Hauptthema, das sich die Künstler diesmal gegeben haben, lautet „Wachsen lassen“. Robert Huber, der ebenfalls in dem Haus wohnt, beschäftigt sich damit schon seit vielen Jahren. „Wir leben eigentlich in zwei Welten“, sagt er. „Der Welt, die wir gestalten, und der Welt, die wir vorfinden und die sich ständig selbst gestaltet.“

In seiner künstlerischen Arbeit testet er die Grenzen zwischen diesen Welten aus mit dem Ziel, neue Denkräume zu schaffen. Das findet er wichtig für die Weiterentwicklung unserer heutigen Gesellschaft, und aus diesem Grund gefällt ihm auch die Veranstaltung. „Die Menschen sehen das Kunstwerk und denken es weiter“, sagt er.

Insgesamt 36 Ateliers und Ausstellungsräume vor allem in der Südstadt, aber auch im Rheinauhafen, in Bayenthal und Rodenkirchen nahmen an der Veranstaltung teil, die dieses Jahr von Arnd Schäfer von der Künstlerplattform „Grevy“ organisiert wurde.

Zeitgleich Kunstausstellung in Zollstock

Zeitgleich und ganz in der Nähe, haben Künstler auch im Rahmen des Zollstockers Kulturwochenendes ihre Kunstwerke ausgestellt. Zum Beispiel die analogen Collagen, die von Brian Wilkins in mühevoller Kleinarbeit ausgeschnitten und zusammengeklebt werden. Was dabei herauskommt, sind surreale Zusammenschnitte von den Bildern unserer Zeit. Sie zeigen Menschen, Autos, Gebäude und vieles mehr. „Es ist selten ernsthaft“, sagt Wilkins. „Eher mit Humor.“

Das Studio am Gottesweg, in dem Wilkins seine Arbeiten zeigt, ist einer der mehr als zehn Veranstaltungsräume, in denen am Wochenende ein abwechslungsreiches Programm geboten wurde. Daneben gab es viel Musik und Angebote zum Mitmachen. Organisiert wurde das Kunstprojekt vom Verein Zollstockkultur.

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