Abo

Zollstock-ArkadenDemonstration mit dem Rollator

Lesezeit 2 Minuten

Zollstock – Fast ein halbe Stunde braucht Ursula Winkler für die Strecke von der Bushaltestelle Zollstocksweg bis zu den Zollstock-Arkaden. Mit ihrem Rollator muss die Seniorin an mehreren Ampeln warten und dann die Fahrbahn überqueren – und auch sonst ist sie nicht mehr so schnell auf den Beinen. Deshalb wünscht sie sich dringend eine Bushaltestelle vor dem Einkaufszentrum, wie es sie früher einmal gab.

Mit diesem Wunsch ist sie nicht alleine. Denn in den Arkaden gibt es viele Waren des täglichen Bedarfs an einem Ort versammelt wie etwa Lebensmittel, auch finden sich hier eine Apotheke, ein Friseur und zahlreiche Arztpraxen. Deshalb haben Senioren aus Zollstock und Umgebung jetzt mit einer Demonstration auf ihre Forderung nach einer Haltestelle vor dem Zentrum aufmerksam gemacht.

Verlegung abgelehnt

Von der etwa einen halben Kilometer entfernten KVB-Haltestelle ist die Gruppe von rund 40 älteren Menschen bis zum Eingang der Arkaden gelaufen. Dabei haben sie die Zeit gestoppt und die genaue Entfernung gemessen. „25 Minuten waren wir unterwegs, und die Strecke ist 540 Meter lang“, sagt Christiane Köhler, Sprecherin der Seniorenvertretung in der Bezirksvertretung Rodenkirchen. Der Weg sei zu weit für Menschen mit einer Gehbehinderung, finden die Demonstrationsteilnehmer. Dieser Ansicht widersprechen jedoch die Kölner Verkehrs-Betriebe, die eine Verlegung der Haltestelle vor die Arkaden bisher ablehnen. In einer Mitteilung an die Bezirksvertretung argumentiert die KVB, dass die Arkaden über die Haltestelle am Zollstocksweg gut zu erreichen sei. Eine Verlegung des Haltepunkts lehnt sie mit der Begründung ab, dass die frühere Haltestelle vor dem Zentrum von zu wenigen Menschen genutzt worden sei. Das Argument lässt Köhler jedoch nicht gelten. „Früher hielt die Line 138 dort, die verbindet Südfriedhof und Güterbahnhof. Doch wir wünschen uns eine Verlegung der Line 131, die durch Zollstock, Raderthal und Raderberg fährt. Da gibt es viel mehr Menschen, die den Halt nutzen würden“, ist Köhler sicher.

Rund 2000 Unterschriften hat sie mit dem Arbeitskreis Barrierefreies Köln schon gesammelt. Ihr Vorschlag: Die Busse der Line 131, die bislang kurz vor den Arkaden von der Vorgebirgstraße in den Gottesweg abbiegen, könnten einfach weiter nach Norden fahren, an der nächsten Kreuzung drehen und vor den Arkaden halten. Auch wenn die KVB den Vorschlag bisher ablehnt, wollen Köhler und ihre Mitstreiter nicht aufgegeben: „Wir werden unser Anliegen nun dem Beschwerdeausschuss des Rates vortragen und hoffen, dass in unserem Sinne entschieden wird“. Bis dahin müssen die Senioren weiterhin den beschwerlichen Weg von der Haltestelle auf sich nehmen oder mit dem Auto fahren.

KStA abonnieren