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Am EifeltorWeg zur Arbeit führt an Schwerlastern und Straßenstrich vorbei

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Die gelben Postautos kommen gut auf das Gelände am Stadtrand, die Mitarbeiter nicht immer.

Die gelben Postautos kommen gut auf das Gelände am Stadtrand, die Mitarbeiter nicht immer.

Köln-Rodenkirchen – Sie laufen auf der Straße Am Eifeltor zur Arbeit, während Autos und Schwerlaster im Minutentakt an ihnen vorbeidonnern. „Wir haben Angst, dass es irgendwann einmal zu einem schrecklichen Unfall kommt“, sagt Oliver Lippoth vom Personalmanagement der Deutschen Post, die Am Eifeltor ein Nationales Paketzentrum betreibt.

Hier arbeiten knapp 500 Mitarbeiter, die pro Woche 1,5 Millionen Pakete nach Deutschland und in die Benelux-Staaten versenden. Viele von ihnen haben kein Auto, die Stadtbahn endet aber am Zollstocker Südfriedhof.

Kein Fußweg vorhanden

Danach wird der Weg zum Nationalen Paketzentrum am Kölner Stadtrand etwas schwierig. Denn am Center gibt es vieles, nur nicht einen Fußweg, der unmittelbar in Richtung Zollstock führt. Ein Gehweg vom Paketzentrum endet im Nirgendwo zwischen Autobahn und Militärring.

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Die Stadt habe nicht weiter bauen können, weil das Areal teilweise Privatiers gehört und zudem als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist, sagte Bernd Rothe vom Amt für Straßen und Verkehrstechnik im Beschwerde-Ausschuss, an den sich Lippoth gewendet hatte. „Und Gehwege in solchen Schutzgebieten einzurichten – das dauert“, so Rothe.

Alternative der Stadt wird abgeblockt

Daher weist die Stadt darauf hin, dass die Mitarbeiter alternativ den Zollstocker Weg nutzen sollen. Der ist aber 400 Metern länger als die direkte Verbindung und nicht beleuchtet. Mitarbeiter, unter denen sich auch Frauen befinden, müssen auch zu Nachtschichten ab 23 Uhr antreten. „Das ist unheimlich und unzumutbar“, sagt DHL-Personaler Lippoth. Obendrein führt der Weg auch noch am Straßenstrich vorbei. So laufen die Mitarbeiter eben lieber über die dicht befahrene Straße Am Eifeltor.

Nun gibt es tatsächlich auch eine Buslinie, die die Strecke bedient. Aber: Die Linie 138 fährt mittags, wenn ebenfalls die zweite Schicht im Paketzentrum beginnt nur einmal in Richtung Südfriedhof, wo die KVB-Kunden Anschluss an die Stadtbahnlinie 12 haben. Nach 19.57 Uhr verkehrt überhaupt kein Bus mehr. Lippoth fordert nun je zwei weitere Busfahrten in der Mittagszeit und am Abend und erhielt Unterstützung von den Politikern des Beschwerde-Ausschusses.

KVB könnte helfen

„Ich kann nicht glauben, dass es keinen ordentlichen Fußweg gibt, der zu so einem großen Paketzentrum führt“, sagte Frank Schneider (SPD). Das Gremium entschied, die KVB solle prüfen, ob der Bustakt der Linie 138 verbessert werden könne. Zudem soll eine Bus-Verbindung in Richtung Meschenich geprüft werden. Die Stadt soll die Kosten ermitteln, die die Verlängerung des Fußwegs an der Straße kosten würde.

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