Ehemaliges Areal der Deutschen WelleNeubauprojekt stößt auch auf Kritik

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Das Gelände der ehemaligen Deutschen Welle.

Das Gelände der ehemaligen Deutschen Welle.

Zollstock – Seit dem Jahr 2003 werden die bis zu 138 Meter hohen und mit Asbest belasteten Gebäude auf dem Gelände der ehemaligen Deutschen Welle nicht mehr genutzt. Die Türme sollen voraussichtlich Ende des Jahres gesprengt werden, wenn der Asbest rückstandsfrei entfernt ist. Derzeit findet die Sanierung statt.

Von Mitte 2017 an wollen dann die Investoren Bauwens und Wohnkompanie auf dem Areal bis zu 750 neue Wohnungen errichten und insgesamt rund 300 Millionen Euro investieren. Die Kosten für die Sanierung seien darin enthalten, heißt es von Investorenseite.

Die Stadt hatte zu einem Informationsabend ins Vereinsheim der Zollstocker Adlerschützen eingeladen. Tom Huber vom Astoc-Architektenbüro und Alexander Jacobi von Bauwens Development stellten das Projekt vor.

Offensiv in die Öffentlichkeit

Fragen von Seiten der Bürger gab es aber nicht. „Es ist bei vorausgegangenen Veranstaltungen schon alles erklärt worden“, sagt der Bezirksbürgermeister Mike Homann, der den Infoabend moderierte. Er geht davon aus, dass der Informationsbedarf der Bürger gedeckt sei.

Auch Alexander Jacobi zeigt sich darüber wenig erstaunt. „Wir sind sehr offensiv mit dem Projekt in die Öffentlichkeit gegangen, haben berichtet und uns den durchaus kritischen Fragen gestellt“, erläutert Alexander Jacobi.

Es sei ein städtebaulichen Wettbewerb durchgeführt worden, bei dem auch Bürger einbezogen worden seien. Sie hätten ihren Input gegeben.

Kritik von „Die Linke"

Kritik gab es von Vertretern von „Die Linke“. Sie verteilten Flugblätter, auf denen bemängelt wurde, dass lediglich zehn Prozent der geplanten Wohnungen öffentlich gefördert werden.

Üblich sind 30 Prozent bei großen Wohnbauvorhaben. Wegen der aufwendigen Asbest-Sanierung hat die Stadt das Bauunternehmen allerdings von der Auflage befreit.

Das neue Quartier wird dem Stadtviertel Marienburg zugeordnet, der Arbeitstitel ist „Mertener Straße“. Bis zu sieben Geschosse hoch werden die neuen Häuser.

Im Vorfeld befürchteten Bürger und Bewohner von Bayenthal und Marienburg eine zu dichte und massive Bauweise. Bezirksvertreter Torsten Ilg von den Freien Wählern sieht durch das Projekt ein erhebliches Verkehrsproblem auf den Kölner Süden zukommen, teilte er in einer Stellungnahme mit.

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