Nord-Süd-Stadtbahn in KölnPolitiker kritisieren Aufschub der dritten Baustufe

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Im Herbst sollten die Bäume für die Arbeiten an der neuen Nord-Süd-Stadtbahn gefällt werden.

  • Das Oberverwaltungsgericht Münster hat den Beginn der dritten Baustufe der Nord-Süd-Stadtbahn in Köln vorerst gestoppt.
  • Zwei Anwohner hatten gegen die Baupläne geklagt.

Rodenkirchen – Der Beschluss des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Münster, dass die ursprünglich für Herbst geplante Fällung von 300 Bäumen auf der Bonner Straße bis mindestens 31. Dezember ausgesetzt werden muss, sorgt im Kölner Süden für Diskussions-Stoff.

Während die Bürgerinitiativen die Aufschiebung begrüßen, stehen die Bezirksvertreter mehrheitlich immer noch hinter ihren Beschlüssen zur dritten Baustufe. Erklärtes Ziel aller Fraktionen war bislang, eine Verbindung der Stadtbahn nach Meschenich über Rondorf zu beschleunigen. Mit einem Beschluss hatte das Gremium vor der Sommerpause die Verwaltung aufgefordert, die Planungen für eine vierte Baustufe unverzüglich aufzunehmen.

Zuvor hatten die Politiker den Baumfällungen und den Plänen für den Umbau der Bonner Straße für die dritte Baustufe zugestimmt. „Wir sind natürlich nicht mit der gesamten Planung 100 Prozent einverstanden“, sagt Jörg Klusemann von der SPD-Fraktion, die auch den Bezirksbürgermeister stellt. Doch wolle seine Partei den „schnellstmöglichen Baubeginn“. „Man kann die Sache auch tot diskutieren“, sagt er.

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Prüfung strittiger Punkte

Ähnlich sieht das Christoph Schykowski, stellvertretender Bezirksbürgermeister (CDU). „Aus meiner Sicht ist die Entscheidung ärgerlich, weil sich dadurch auch eine vierte Baustufe verzögern könnte“, sagt er. Könne man nun den Interessen der Bürger nun weiter entgegen kommen, halte er das jedoch für eine guten Nebeneffekt. Es gelte, „das Beste daraus zu machen“.

Karl-Heinz Daniel (FDP) sieht die Verantwortung für den Stopp der Fällungen bei der Bezirksregierung. „Die Verzögerung ist bedauerlich. Das muss aber die Regierungspräsidentin ausbaden“, sagt er. Die Genehmigung, gegen die die Kläger nun vorgegangen sind, hatte sie erteilt. Manfred Giesen (Grüne) sieht das Urteil „erstmal entspannt“, obwohl auch seine Partei für die Fällungen gestimmt hatte. Auf Initiative seiner Fraktion diskutieren die Politiker in ihrer nächsten Sitzung am 12. September einen Antrag, der die Verwaltung zur Prüfung strittiger Punkte auffordern soll wie den Standort des P+R-Parkhauses.

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