Parkstadt SüdTierheim Zollstock muss nicht umziehen

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Das Konrad-Adenauer-Tierheim Zollstock darf an seinem angestammten Platz bleiben.

Das Konrad-Adenauer-Tierheim Zollstock darf an seinem angestammten Platz bleiben.

Zollstock – Noch liegt das Konrad-Adenauer-Tierheim inmitten von Straßenverkehr, Schienen und viel Beton. In ein paar Jahren wird sich das aber ändern. Denn dann wird das Heim von rund 300 Tieren ein Teil der Parkstadt Süd sein. Das begrünte Stadtquartier soll zwischen Luxemburger Straße und der ehemaligen Dom-Brauerei an der Alteburger Straße entstehen. Ein offizielles Dokument der Stadt bestätige den Erhalt des Tierheims zwar nicht, sagt Frank Schwemer, Vorstand des Kölner Tierschutzvereins von 1868. „Doch das Tierheim erscheint bisher in allen Plänen. Uns war es wichtig, dass wir nicht überbaut werden.“ Und das werde auch nicht geschehen, bestätigt Anne Luise Müller, Chefin des Stadtplanungsamtes in Köln. „Ja, das Tierheim hat Bestandsschutz und wird nicht überplant.“

Eine Sicherheit auf Lebzeiten hat das Tierheim allerdings nicht. Wenn die Betreiber vorhaben, das Tierheim zu vergrößern, könne das nicht so einfach geschehen, so Müller. Dann müsse die Einrichtung auf einen anderen Standort ausweichen. „Das war unsere Verhandlungsgrundlage“, erklärt Müller. Sollte es zu einer Abwanderung kommen, würde das leere Grundstück dann in den Grüngrütel integriert.

Dass das Tierheim nun aber erst einmal bleiben kann und in die Parkstadt-Süd integriert wird. Das ist vor allem einer großen Unterstützung bei der Bürgerbeteiligung für die Parkstadt-Süd zu verdanken. Bei zahlreichen Veranstaltungen hatte das Tierheim dafür geworben, ins Großprojekt integriert zu werden.

Umzug hätte zehn Millionen Euro gekostet

Bürger, Politiker und Planer konnten sich über die Arbeit der Einrichtung auch bei einem Besuch informieren. Die Unterstützung von Seiten der Lokalpolitik und zahlreicher Vereine wurde immer größer. „Den Planern der Stadt wurde wohl klar, dass sie um das Tierheim nicht herum kommen“, so Frank Schwemer.

Ein weiteres gewichtiges Argument, am angestammten Ort zu bleiben, waren die hohen Kosten, die ein Umzug des Tierheims für die Stadt mit sich gebracht hätte. Schwemer nennt einen Betrag von geschätzten zehn Millionen Euro.

Anne Luise Müller kann diese Zahl allerdings nicht bestätigen. „Es gibt für uns auch keinen Anlass, Kosten zu ermitteln“, sagt sie. „Wir nehmen die Ängste der Institutionen und Einrichtungen ernst und wir haben auch nicht vor, Entscheidungen mit einem Federstrich zu beenden. Aber die Ansprüche werden nicht auf Ewigkeit gelten. Planung ist ein Prozess,“ so Müller . Nach Auffassung von Frank Schwemer wäre eine Umsiedlung des Tierheims auch aus einem anderen Grund „fatal“. Die Einrichtung ist nach wie vor auf die ehrenamtliche Hilfe vieler Anwohner angewiesen. Die zentrale Lage erleichtert die Anfahrt der Helfer, eine Umsiedlung hätte „höchstwahrscheinlich bedeutet, dass viele Unterstützer abgesprungen wären“, schildert Schwemer.

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