Soziale ProjekteFörderprogramm der EU bringt Geld nach Meschenich und Rondorf

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Der Kölnberg im Süden der Stadt

Der Kölnberg im Süden der Stadt

Rondorf/Meschenich – In den nächsten Jahren können Initiativen, städtische Projekte und freie Träger in Rondorf und Meschenich insgesamt 4,8 Millionen Euro einplanen. Bis zum Jahr 2021 könnten es sogar mehr als 21 Millionen Euro werden. Die Rodenkirchener Bezirksvertreter haben den Weg frei gemacht für Fördermittel aus EU-Programmen.

Das dazugehörige Programm „Starke Veedel – starkes Köln“ steht auch auf der Tagesordnung der Ratssitzung am heutigen Donnerstag. Nachdem alle beteiligten Ausschüsse zugestimmt haben, dürfte sich der Rat anschließen.

Mietergärten und Sprachkurse

Ein Bürgertreff, die Umgestaltung der Rondorfer Hauptstraße, Quartiersmanagement, neue Fassaden, Mietergärten, Streetwork, Berufsberatung, Radschnellwege und Sprachkurse – für viele zum Teil lange gehegte Wünsche stehen im nächsten Haushaltsentwurf bereits konkrete Beträge bereit. Bürger konnten bei einer Beteiligungsveranstaltung ihre Anregungen einbringen.

Obwohl die Hochhäuser am Kölnberg einen Schwerpunkt bilden, werden auch die besser situierten Teile von Meschenich und Rondorf berücksichtigt. Seit 2011 fördert die Stadtverwaltung die beiden Stadtteile gemeinsam. Sie wurden zu einem sogenannten Sozialraum zusammengefasst.

Dorothea Stender kann Dank des Geldes bereits in Meschenich wirken. Die Sozialarbeiterin arbeitet mit jungen Menschen, die aufgrund einer psychischen Erkrankung in eine soziale Schieflage geraten sind.

Sozialarbeiterin Dorothea Stender im Büro.

Sozialarbeiterin Dorothea Stender im Büro.

Plan 27 heißt das Projekt, das ihr Arbeitgeber, die Alexianer, mit anderen Trägern und der Stadtverwaltung ins Leben gerufen hat. Das Besondere: Stender holt die Menschen in ihrem Viertel ab – im wörtlichen Sinn.

„Psychisch Kranken sieht man ihre Probleme nicht an“

Ihren ersten Klienten im Bickendorfer Westend – auch für den dortigen Sozialraum ist sie zuständig – traf sie vor seiner Haustüre. Nicht nur, dass in vielen Fällen das Geld für eine Fahrkarte fehlt. Ihre potenziellen Klienten leiden unter Panikattacken oder Angst vor Menschenmassen. Der Gang zu einem Amt, einer Beratungsstelle ist für sie oft unmöglich, wenngleich das von außen nicht leicht zu erkennen ist: „Mancher denkt, dass derjenige einfach keinen Bock hat“, sagt sie.

Anders als beispielsweise einem Rollstuhlfahrer sehe man psychisch kranken Menschen ihre Einschränkung nicht an. Stenders Klienten sind höchstens 27 Jahre alt. Sie müssen besonders umsorgt werden. Das Umfeld in den Sozialräumen spielt ebenso eine Rolle.

Für den Kölnberg vermutet Stender erschwerende Umstände: „Kriminalität, Drogen oder psychische Probleme – da müssen wir schauen, was im Vordergrund steht“, sagt sie. Dabei kann sie aber auch auf die schon gut vernetzten Sozialarbeiter, Ehrenamtler und Hausverwalter im Problemviertel bauen.

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