TV RodenkirchenFitness mit Blick auf den Sportplatz

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Trainer Andreas Janßen erklärt die Funktionsweise der Geräte.

Trainer Andreas Janßen erklärt die Funktionsweise der Geräte.

Rodenkirchen – Schummeln ist zwecklos, denn die Chipkarte ist unbestechlich. Ganz genau erkennt sie, ob die Übung an der Beinpresse richtig ausgeführt wird. Ob am Latzug das Seil exakt nach unten gezogen wird, um den Rücken zu stärken. Ob am Butterfly die Arme gegen einen Widerstand kontrolliert von außen nach innen geführt werden. Und auch, ob an der sogenannten Leg-Flexion die Waden ein Gewicht korrekt in Richtung Po heben. Wenn nicht, dann gilt die Übung als nicht gemacht – die Mühe war umsonst.

Die programmierte Chipkarte ist eine der modernen Errungenschaften im nagelneuen Gesundheitszentrum des TV Rodenkirchen (TVR) in dessen ebenso neuen Vereinsheim. Die Chipkarte ist quasi ein Personal-Trainer – genauso streng, aber handlicher. Doch ersetzen soll das Plastikteil die persönliche Anleitung nicht, im Gegenteil. Die beiden Diplom-Sportwissenschaftler und Trainer Andreas Janßen und Heike Januszewski sowie die vier anderen ausgebildeten Fitnesstrainer des TVR nehmen sich viel Zeit für die individuelle Einweisung ihrer neuen Kunden.

Individuelles Training mit Karte

Da steht man nun und zählt die Trainingswünsche auf, die sich meistens auf einen Nenner bringen lassen: Mehr Muskeln, weniger Fett, gern überall am Körper. Dann lernt jeder Neuankömmlinge Tanita kennen. Sie ist unsympathisch. Tanita ist eine Spezial-Fettwaage, die schonungslos Gewicht, Muskelmasse, Stoffwechselalter und sogar den Fettanteil der inneren Organe preisgibt. Die Daten werden auf der persönlichen Chipkarte gespeichert und sind die Basis für den Trainingsplan.

Wenn die individuell programmierte Karte im Fitness-Gerät steckt, zeigt ein Monitor an, was zu tun ist und wie die Übung ausgeführt werden soll. Jede Aktion wird gespeichert und ausgewertet. Irgendwann findet dann wieder eine Begegnung mit Tanita statt, die dann – höchstwahrscheinlich – gnädiger sein wird und gute Trainingserfolge bestätigen kann.

Gesundheitszentrum eröffnet im Juni

Das Gesundheitszentrum befindet sich in der oberen Etage des Vereinsheimes, das wegen der Farbigkeit mitunter auch Lego-Haus genannt wird. Der TVR hat den Gebäudewürfel in Eigenregie auf dem Gelände der Bezirkssportanlage im Sürther Feld gebaut, die Stadt gab einen Zuschuss von 650 000 Euro. Den Rest der Gesamtkosten, die nach Aussagen des TVR noch nicht ganz feststehen, finanziert der Turnverein selbst durch Mitglieder-Beiträge und Spenden. Mitte 2012 fand der erste Spatenstich statt, der Betrieb läuft seit Anfang April. Im Juni soll die offizielle Eröffnung sein.

So manches graue Haar sei ihr gewachsen, sagt Iris Januszewski, die Vorsitzende des TVR. Schließlich sei es nur eine Handvoll von TVR-Leuten gewesen, die den Bau gestemmt hätten. Sie selbst habe sich die Farbgestaltung ausgedacht, sagt Januszewski mit leuchtenden Augen. Die orange-roten Farben sollen schon von außen Freude und Spaß symbolisieren, den die Menschen im Innern wiederfinden würden.

Medizinisch zugelassene Geräte

Das Gesundheitszentrum mit den gut 30 medizinisch zugelassenen Geräten und dem Ausblick hinunter auf die Bezirkssportanlage ist das Herzstück des Vereinsheimes. Aber es gibt auch noch eine 280 Quadratmeter große Gymnastikhalle für Yoga oder Zumba, die lateinamerikanische schweißtreibende Version der Aerobic. Für die ganz jungen Krabbelkinder stehen Hüpfzebras bereit. Die Judohalle ist noch nicht ganz fertig, auch an der Terrasse wird noch gearbeitet. Sie gehört zum schicken Jugendraum. „Endlich haben wir im Kölner Süden einen Treffpunkt für Jugendliche“, sagt Iris Januszewski. In der 115-jährigen Geschichte des TVR ist das Vorstandsteam stolz auf das erste eigene Vereinsheim. Das Büro an der Weißer Hauptstraße und die bisherigen Trainingsräume unter dem Hallenbad Rodenkirchen, das derzeit saniert wird, sollen vorerst weiter genutzt werden.

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