Von Rondorf nach MeschenichDiskussion um Trassenführungen der Nord-Süd-Stadtbahn

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Die Haltestelle Bonner Straße der Nord-Süd-Stadtbahn.

Rondorf/Meschenich – Für die Verlängerung der Nord-Süd-Stadtbahn über Rondorf nach Meschenich (vierte Ausbaustufe) untersucht die Verwaltung derzeit unterschiedliche Trassenführungen. „Wir sind in die Planung schon weit eingestiegen“, sagte Gerd Neweling, Leiter des Amtes für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau, in der Bezirksvertretung. Nach der Sommerpause habe die Verwaltung die Varianten bewertet; in der zweiten Jahreshälfte 2017 sollen der Verkehrsausschuss und die Bezirksvertretung informiert werden. Es sei auch eine Zusammenarbeit mit Bürgern, etwa in Form von Workshops, geplant.

Ein Knackpunkt ist der Verteilerkreis und die Frage, wie die Stadtbahn von der nördlich gelegenen Haltestelle „Arnoldshöhe“ an der Bonner Straße am besten über den mehrspurigen Kreisverkehr nach Süden fahren soll. Bislang standen eine – von Bürgern teils heftig kritisierte – Überführung oder eine Unterführung der Bahnlinie zur Debatte. Neu wird nun offenbar auch über eine ebenerdige Querung nachgedacht, wie Gerd Neweling erläuterte.

Dorfgemeinschaft bevorzugt östliche Trasse durch Rondorf

Die Bahn-Trasse soll nach dem Verteilerkreis dann durch das Waldgebiet etwa entlang des Weißdornwegs bis zur Straße „Am Höfchen“ verlaufen. Ab da gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wird sie in einem weiten Bogen westlich der St. Georges’ School durch das geplante Neubaugebiet Rondorf-Nord-West geführt oder weit östlich der Schule durch Rondorf und durchs Neubaugebiet, jeweils bis zur Bödinger Straße. „Die Dorfgemeinschaft bevorzugt die östliche Trasse durch Rondorf“, sagte Berno Huber von der Dorfgemeinschaft, die sich intensiv mit dem Neubaugebiet und der Infrastruktur befasst.

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Sie hat ein eigenes Verkehrsdossier entwickelt. In Meschenich verläuft die Trasse auf der Brühler Landstraße. Im Ort müsse die Bahn wie eine Straßenbahn „straßenbündig“ fahren, erläuterte der Amtsleiter. Dafür gebe es aber vom Bund keine Fördermittel, und die Finanzierung durch das Land stünde derzeit unter Vorbehalt.

Deshalb werde die Bahn zunächst im Norden von Meschenich enden. In einem zweiten Abschnitt werde sie dann bis ans südwestliche Ortsende gebaut.

OVG-Entscheidung steht aus

Mit einem Antrag der SPD hatte die Bezirksvertretung um einen mündlichen Bericht zum aktuellen Stand der Nord-Süd-Stadtbahn gebeten mit Informationen zur vierten sowie auch zur dritten Ausbaustufe. Diese erstreckt sich auf der Bonner Straße von der Marktstraße bis zum Verteiler. Auf dieser Trasse werde die Stadtbahn voraussichtlich Ende 2020 fahren, sagte Gerd Neweling.

Es stehen zwar noch Entscheidungen des Oberverwaltungsgerichts zu Klagen aus, die Bürger gegen den Ausbau in Verbindung mit vielen Baumfällungen eingereicht haben. Dadurch habe es  einen Aufschub von etwa einem dreiviertel Jahr gegeben, so Neweling. Weitere Verzögerungen seien aus seiner Sicht aber nicht zu erwarten, schließlich habe die Stadt in einem Vorentscheid bereits Recht erhalten.

Der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Jörg Klusemann, bat darum, den Ausbau auf der Bonner Straße zu beschleunigen. Die Arbeiten sollten möglichst schon im Jahr 2019 und nicht erst 2020 fertig sein.

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