Rückblick auf den „Supa Salad“-MordDer Abend, an dem Anke Schäfer starb

Lesezeit 2 Minuten
Die 24 Jahre alte Anke Schäfer wurde am 22. Juli 2007 mit mehreren Messerstichen getötet.

Die 24 Jahre alte Anke Schäfer wurde am 22. Juli 2007 mit mehreren Messerstichen getötet.

  • „Supa Salad“-Mord an Anke Schäfer ist acht Jahre nach der Tat aufgeklärt
  • Freiwillige DNA-Probe überführte den geständigen Täter
  • Täter sitzt wegen Eigentumsdelikten in Hamburg im Gefängnis

Sonntag, 22. Juli 2007, 22.14 Uhr:

Anke Schäfer hat das Wochenende auf einer Hochzeitsfeier in ihrer Heimatstadt Lingen verbracht. Am Abend steigt sie in einen ICE nach Köln.

Eine Überwachungskamera im Hauptbahnhof zeichnet auf, wie die 24-Jährige aus dem Zug steigt. Sie geht in die Colonaden und kauft sich in einem Asia-Imbiss etwas zu essen. Eine weitere Kamera filmt, wie Anke Schäfer – bepackt mit einer Handtasche und ihrer braunen Dunlop-Tasche – mit zügigen Schritten am Burger King vorbeigeht. In der linken Hand hält sie die weiße Fast-Food-Verpackung.

22.26 Uhr

An der Treppe zur U-Bahn im Hauptbahnhof zeichnet eine Kamera das letzte Bild von Anke Schäfer auf.

Bis zuletzt hatte die Polizei es für möglich gehalten, dass der Täter sie aus dem Hauptbahnhof bis zur Salatbar verfolgt haben könnte. Wie man jetzt weiß, stimmt das nicht. Mit der Bahn fährt Anke Schäfer zum Appellhofplatz oder zum Neumarkt. Sie geht in ihren Laden, um die Abrechnung zu machen und Bestellungen vorzubereiten.

Cirka 23 Uhr: Eine Zeugin bemerkt Anke Schäfer in ihrem hell erleuchteten Imbiss über einen Aktenordner gebeugt. Der Ordner steht am nächsten Morgen im Regal, die Abrechnung ist erledigt.

Montag, 23. Juli, 8 Uhr: Ankes Bruder Ralf betritt den Laden. Er wundert sich, weil die gläserne Eingangstür nicht abgeschlossen ist. In einem begehbaren Kühlschrank in der Küche findet er die Leiche seiner Schwester.

26. September: Mehr als zwei Monate blieb die Salatbar nach dem Mord geschlossen, an jenem Mittwoch eröffnen Ralf Schäfer und seine Mitarbeiter den Laden wieder. Heute gibt es in Köln weitere fünf „Supa Salad“-Filialen.

4. April 2008: Ein Ex-Häftling aus der JVA Essen behauptet bei der Polizei, er kenne die Täter – angeblich drei Männer aus Ex-Jugoslawien, ehemalige Mitgefangene. Einer habe ihm im Knast gestanden, sie hätten den Imbiss unter Drogeneinfluss ausrauben wollen. Die Polizei findet schnell heraus: Alles nur gelogen. Sein Wissen über den Fall hatte der vermeintliche Zeuge aus der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst.“

KStA abonnieren