Schießerei am KölnbergPolizisten sagen im Kölner Rocker-Prozess aus

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Freunde und Angehörige drängten sich am 27. März im Zuschauerbereich des Sitzungssaals, um die Angeklagten zu begrüßen und den Prozessauftakt mitzuerleben.

Freunde und Angehörige drängten sich am 27. März im Zuschauerbereich des Sitzungssaals, um die Angeklagten zu begrüßen und den Prozessauftakt mitzuerleben.

Köln – Im Prozess gegen acht Mitglieder des Kölner Hells-Angels-Ablegers „C-Town“, denen unter anderem die brutale Verteidigung ihres „Reviers“ und versuchter Mord vorgeworfen wird, haben am Mittwoch die ersten Zeugen ausgesagt.

Am 16. Juni 2015 sollen die Rocker mit einigen Mittätern die beiden Söhne eines Kioskbesitzers an Kölnberg mit Schüssen schwer verletzt haben; ihre Mutter wurde angeschossen. Angeblich sollten die zwei jungen Männer dafür abgestraft werden, dass sie sich in Drogengeschäfte des Charters „C-Town“ einmischen wollten.

Der erste Zeuge, ein Polizist, sagte, er sei zusammen mit einer Kollegin und einem Praktikanten im Streifenwagen unterwegs gewesen und von Zivilbeamten zum Tatort gerufen worden mit der Information, „vom Aussehen her“ sei die 15 bis 20 Mann starke, gewaltbereite Gruppe „dem Rockermilieu zuzuordnen“. Das bezeichnete einer der Verteidiger als „nebulöse These“. Wenn jemand einen Mord plane, werde er alles tun, um die Ermittler nicht auf seine Spur zu bringen, sich im konkreten Fall also sicher nicht so kleiden, dass er sofort als Rocker identifiziert werden könne.

Die Beamten aus dem Streifenwagen trafen ein, als die Täter das Weite gesucht hatten. Obwohl die Brüder, wie sich zeigte sollte, schwer verletzt waren, hätten sie die Tat heruntergespielt und sie am liebsten verschwiegen, sagte die Polizistin: „Wir haben versucht, etwas herauszubekommen, aber keiner wollte mir gegenüber sagen, was passiert ist.“

Der Prozess, in dem 149 Zeugen gehört werden sollen, wird am kommenden Donnerstag fortgesetzt. (cs)

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