Schütten verlässt Bläck Fööss„Es soll aber kein kompletter Abschied werden“

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Köln – Nun ist es raus: Peter Schütten verlässt die Bläck Fööss. Offiziell will die Band „eine Änderung der Stammbesetzung“ bei einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz am Karnevalsdienstag um 14 Uhr in einer Loge in der Lanxess-Arena bekanntgeben.

In der kölschen Musikszene wurde schon seit Wochen spekuliert, dass Schütten sich nach Karneval aus der ersten Reihe zurückziehen wolle. Die Fööss hatten derartige Gerüchte stets vehement dementiert, nun aber ist dies wohl Gewissheit.

„Schütten hört auf. Aber auch nur er. An Spekulationen über ein weiteres Bandmitglied, dass ausgetauscht werden soll, ist nichts dran“, weiß Horst Müller von Kölns größter Künstleragentur alaaf.de. „Es soll aber kein kompletter Abschied werden. Bei einigen größeren Projekten der Band will er sporadisch auch weiterhin dabei sein.“

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Mit dem 73-jährigen Schütten verlieren die Fööss eines ihrer bekannten Gesichter. Er hatte schon in der Vorgängerband Stowaways an der Seite seiner heutigen Kollegen Hartmut Priess (74) und Erry Stoklosa (69) die Gitarre gespielt und dann 1970 die „Mutter aller kölschen Bands“ mit gegründet.

Bei den ersten Auftritten als Trio stand Schütten mit Stoklosa und Tommy Engel am Mikrofon: langhaarig, in Jeans und barfuß. Der erste kölschen Titel war der „Rievkooche-Walzer“ – mit 2000 verkauften Singles nicht mehr als ein Achtungserfolg, doch schon mit der Nachfolger-Platte „Drink doch eine met“ startete die Erfolgsgeschichte der Band.

Mit seiner markant tiefen Stimme hat Schütten seitdem viele Lieder geprägt: von „Dat Wasser vun Kölle is jot“ „Draumnaach em Jözenich“ bis zu „Elvis lääv“, „Do bes die Stadt“ und „Unsere Stammbaum“.

Seine letzten Karnevalsauftritt hat Schütten an diesem Sonntagabend bei der „Lachenden Kölnarena“. Da er keinen groß angelegte Abschied will, haben die Fööss für den Abend in der Arena eine Loge angemietet, um nach dem Auftritt in kleinem Kreise noch zu feiern.

Schüttens Nachfolger als Gitarrist und Sänger wird Pit Hupperten (43), der bislang in der Band von Tommy Engel aktiv war. Als der Name Hupperten vor gut einem Jahr vom „Kölner Stadt-Anzeiger“ als mögliches neues Fööss-Mitglied ins Spiel gebracht wurde, gab es dafür heftige Kritik von Bandmitgliedern.

„Jetzt bilde ich schon die Gitarristen für mein Ex-Kapelle aus“, sagte Engel auf Anfrage und lachte. Aber bei den Fööss – da ist er sich mit seinem Pianisten Jürgen Fritz einig – bekomme Hupperten künftig weitaus mehr Auftrittsmöglichkeiten. „Wir gehen ja nicht im Streit auseinander“, sagen Engel und Fritz. „Pit ist ein guter Musiker und ein ausgezeichneter Sänger. Wir haben für den Bandwechsel durchaus Verständnis und sind nun selbst auf der Suche nach einem neuen Gitarristen, der auch singen kann. Schließlich startet Ende März unsere kommende Konzert-Tournee.“

Einige Monate zuvor war mit Alex Olivari bereits ein weiterer Gitarrist aus Engels Band zu einer Karnevalsgruppe gewechselt – zu den Klüngelköpp. Und auch bei den Fööss liegt ein Schritt zur Verjüngung nicht allzu weit zurück. Seit Anfang Januar ist Mirko Bäumer (48) neuer Fööss-Sänger, nachdem sich Kafi Biermann (70) verabschiedet hatte.

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