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Spielemesse in KölnGamescom endet im nächsten Jahr einen Tag früher

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Die Teststationen der Hersteller waren auch in diesem Jahr begehrt.

Die Teststationen der Hersteller waren auch in diesem Jahr begehrt.

  • Zum ersten Mal seit acht Jahren konnte die Gamescom keine neuen Zuwächse verzeichnen.
  • Organisatorisch will die Messe künftig neue Wege gehen: Die Gamescom bekommt einen festen Termin uns soll schon samstags enden.

Köln – Die Gamescom hat bis zu ihrem Abschluss am Sonntag rund 345.000 Gäste aus 97 Ländern angezogen, darunter 30.500 Fachbesucher. Damit konnte Europas größte Spielemesse zum ersten Mal seit acht Jahren keine neuen Zuwächse verzeichnen.

Dennoch bewertet Messe-Geschäftsführerin Katharina Hamma die aktuelle Ausgabe als großen Erfolg. „Eine nochmalige Steigerung der Besucherzahlen war nicht unsere Intention, vielmehr wollten wir die Aufenthaltsqualität für alle Gäste verbessern. Angesichts der positiven Rückmeldungen ist uns das, glaube ich, auch gelungen.“

Anreize zum Verweilen bot auch das Gamescom-City-Festival auf den Ringen, bei dem von Freitag an Zehntausende Zuschauer bei freiem Eintritt Konzerte unter anderem von Max Giesinger, Kasalla und der Band Wirtz verfolgten.

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Neues Sicherheitskonzept ging auf

Zufrieden ist die Koelnmesse mit der Umsetzung des neuen Sicherheitskonzeptes, das erstmals Taschenkontrollen und ein Verbot von Waffenimitaten auf dem Messegelände mit sich brachte. „Die Akzeptanz war hoch, was uns letztendlich dahingehend bestätigt hat, dass die getroffenen Maßnahmen die richtigen waren“, heißt es bei dem Unternehmen.

Die großen Messeaussteller ziehen ebenfalls ein positives Fazit: „Für uns ist die Messe ein wichtiger Bestandteil, unsere Spiele vor Tausenden von Fans sowie Medienvertreten zu präsentieren und mit unseren Handelspartnern die Weichen für das Weihnachtsgeschäft zu stellen“, sagt Ralf Wirsing, Managing Director von Ubisoft, dessen Deutschlandzentrale in Düsseldorf beheimatet ist. Gefreut habe ihn das hohe Interesse an den neuen Virtual Reality-Brillen, „deren Demonstrationen durchgehend ausgebucht waren“.

Gamescom soll festen Termin bekommen

So erfolgreich die Spielemesse nach Besucher- und Ausstellerzahlen in diesem Jahr war, so wenig nachhaltig zeigt sich die Gamescom bislang abseits des eigentlichen Messezeitraums. Das, so die städtische Wirtschaftsdezernentin Ute Berg, soll sich langfristig ändern: „Mit einer vom Wirtschaftsdezernat in Auftrag gegebenen Studie haben wir ein konkretes Handlungsprogramm über fünf Jahre für die weitere nachhaltige Stärkung des Games-Standortes Köln“, erklärt sie.

Die Initiative mit dem Titel „Cologne Games Project 2016 – 2021“ sieht fünf Handlungselemente vor: Der Aufbau eines starken Zentrums für Gamesgründer und Innovatoren; die Initiierung neuer Fachevents für die Branche, etwa im Bereich E-Sports oder Virtual-Reality; die Stärkung des an der Technischen Hochschule ansässigen Cologne Games Lab mit einer Games-Gastprofessur; die Entwicklung eines Förder- und Ansiedlungsprogrammes für Games- und Kreativ- Start-ups sowie eine Marketing-Initiative, mit der Köln national und international noch stärker als attraktiver Standort für Branchenunternehmen beworben wird.

Zur Umsetzung des Handlungskonzeptes benötige die Stadt zusätzliche Partner. „Dann haben wir die Chance, Köln in der Zukunft als herausragenden Games-Standort zu profilieren.“

Organisatorisch wolle man neue Wege gehen, bestätigt Messe-Geschäftsführerin Hamma: „Ab 2017 planen wir, die Messe unabhängig von den Sommerferien in NRW immer in der letzten vollen Augustwoche zu veranstalten.“

Beabsichtigt ist auch eine Entzerrung von Fachbesuchern und den übrigen Gästen. Das Businesscenter wird künftig bereits am Dienstag in der Messewoche öffnen, also einen Tag früher. Die Konsumentenhallen öffnen dann von Mittwoch bis Samstag. Der bislang als Familientag deklarierte Sonntag wird gestrichen.

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