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StadtentwicklungIm Niehler Hafen könnte neue Mehlmühle entstehen

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Die HGK hat Good Mills dieses Grundstück im Niehler Hafen angeboten. An der Wasserkante sind alte Rampen für die Autoverladung zu erkennen.

Die HGK hat Good Mills dieses Grundstück im Niehler Hafen angeboten. An der Wasserkante sind alte Rampen für die Autoverladung zu erkennen.

  • Das Unternehmen Good Mills sucht nach einem neuen Standort in Köln und könnte im Niehler Hafen eine Mehlmühle bauen.
  • Die Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) hat der Firma ein Gründstück angeboten, CDU, Grüne und FDP lehnen die Pläne ab.

Köln – Obwohl die Stadtverwaltung nicht darauf hingewiesen hat, existiert mitten im Niehler Hafen eine ungenutzte Fläche, auf der das Unternehmen Good Mills eine Mehlmühle bauen könnte.

Weil die städtische Tochtergesellschaft „Moderne Stadt“ dem Konzern für 80 Millionen Euro die Ellmühle im Deutzer Hafen abkaufen will, sucht dieser nach einem neuen Standort. In der Vorlage zum Kauf für die Ratspolitiker fand sich aber lediglich der Hinweis, dass im Duisburger Hafen ein Ersatz-Grundstück zur Verfügung stehen würde. Von einer Alternative in Köln war in dem Papier keine Rede, obwohl auf diese Weise die 50 Arbeitsplätze der Ellmühle in der Stadt gehalten werden könnten.

„Wir haben der Firma Good Mills ein Grundstück im Niehler Hafen angeboten“, bestätigte Michael Fuchs, Sprecher der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK), dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

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Die Fläche befindet sich im östlichen Bereich des Hafens an der Straße Am Molenkopf neben einem neuen Rhein-Energie-Kraftwerk und verfügt sowohl über einen Wasser- als auch einen Gleisanschluss. Beides sind Voraussetzungen, damit ein Mühlenbetrieb angesiedelt werden kann. Das Areal verfügt über 17.000 Quadratmeter und wäre somit ausreichend groß.

Grüne lehnen Pläne ab

SPD und Linke haben in der vergangenen Woche im Hauptausschuss des Stadtrats einen gemeinsamen Antrag gestellt, um Oberbürgermeisterin Henriette Reker zu beauftragen, sich aktiv für den Erhalt der Arbeitsplätze in Köln einzusetzen.

CDU, Grüne und FDP lehnten das jedoch ab. Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Jörg Frank hatte bereits vorher klar gestellt, dass jede verfügbare Fläche in Niehl zur Erweiterung des Containerumschlags genutzt werden müsse.

Die ablehnende Haltung resultiert aus einem früheren Beschluss von CDU und Grünen, den Godorfer Hafen im Süden nicht auszubauen. Deshalb sehen sie die Notwendigkeit, in Niehl Platz für zusätzliche Containerflächen frei zu halten.

Eine 17.000 Quadratmeter große Fläche, wie sie die HGK Good Mills für den Bau der neuen Mühle angeboten hat, dürfte für ein Containerterminal allerdings viel zu klein sein. Auf Grundstücken dieser Größe werden in Binnenhäfen der Regel eher Leercontainer abgestellt. Good Mills hat sich bislang noch nicht für einen neuen Standort entschieden.

„Der Vorstand der HGK soll sich von der Kakophonie von CDU und Grünen nicht beirren lassen und die Verhandlungen mit der Firma Good Mills um den Standort fortsetzen“, kritisiert Linken-Fraktionschef Jörg Detjen.

Es sei ohnehin unüblich, dass sich der Stadtrat in die laufenden Kundengeschäfte des städtischen Unternehmens HGK einmische. Die SPD bezeichnet die Haltung von CDU und Grünen als „schlechtes Signal für den Wirtschafts- und Industriestandort Köln“.

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