StadtratDer Kölner Finanzpolitiker Heinz Lüttgen ist tot

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Heinz Lüttgen.

Heinz Lüttgen.

Köln – Der langjährige Ratspolitiker Heinz Lüttgen ist tot. Er war von 1975 bis 2002 eine prägende Figur in der Kölner SPD und im Stadtrat, bevor er im Zuge der Skandale um den Bau der Müllverbrennungsanlage und gestückelte Parteispenden alle Ämter aufgeben musste. Dem Parteiausschluss kam er durch den Austritt zuvor.

Lüttgen war viele Jahre Vorsitzender des Finanzausschusses und engagierte sich als Aufsichtsratsvorsitzender für den Zoo und die Philharmonie. Zweimal hatte er parteiintern versucht, Oberbürgermeister-Kandidat zu werden. Der Versicherungsmakler mit Büro in Rathausnähe war nicht nur ein einflussreicher, sondern auch ein ungewöhnlicher Vertreter seiner Partei: Dass er einen gehobenen Lebensstil mochte, trug er Zigarre rauchend und Jaguar fahrend durchaus auch zur Schau.

Er galt als Lobbyist für die Stadt und Türöffner für SPD-Anliegen, aber auch als einer, der nicht schlecht vom sprichwörtlichen Klüngel profitierte. Mit seiner Makler-Firma war er weltweit tätig. Wie es heißt, ist er in Branchenkreisen vor allem bekanntgeworden, weil er eine Police für den Transport von Geld, Gold und Diamanten entwickelte.

Nach dem Ende seiner politischen Karriere zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück. Lüttgen starb im Alter von 73 Jahren. Auf eigenen Wunsch soll seine Bestattung im kleinsten Kreis stattgefunden haben. Selbst enge Weggefährten wurden nicht benachrichtigt.

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