Studie in Köln beendetKVB-Warnleuchten im Boden zeigen nur wenig Wirkung

Lesezeit 2 Minuten
Die Lichtleisten zeigen kaum Wirkung.

Die Lichtleisten zeigen kaum Wirkung.

  • An drei Standorten (Weißhausstraße, Gürtel/Rautenstrauch-Kanal, Aachener Straße/Maarweg) waren die Lichtleisten eingebaut worden.
  • Die LED-Lampen leuchten auf, sobald die Fußgängerampel auf Rotlicht schaltet.

Köln – Durch Bodenwarnleuchten lässt sich die Sicherheit an Fußgängerüberwegen über die Gleisanlagen der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) kaum verbessern. Das ist der Ergebnis einer Studie der Stadt Köln, die in Kürze vorgestellt werden soll. Der Stadtrat hatte sie im Jahr 2011 nach mehreren schweren Unfällen mit Fußgängern und Radfahrern, die die Gleise trotz Rotlicht betreten und dabei von Straßenbahnen erfasst worden waren, bei der Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen (Stuva) in Auftrag gegeben. In den vergangenen fünf Jahren (2010 bis 2015) sind bei Kollisionen mit Straßenbahnen in Köln laut Angaben der KVB 30 Menschen getötet worden, viele von ihnen an Fußgängerüberwegen.

An drei Standorten (Weißhausstraße, Gürtel/Rautenstrauch-Kanal, Aachener Straße/Maarweg) waren in Abstimmung mit dem Amt für Straßen und Verkehrstechnik damals entsprechende Sicherheitssysteme eingebaut worden. Vorausgegangen war eine Untersuchung, bei der Fußgänger und Radfahrer verdeckt beobachtet worden waren. Wann gehen sie bei Rotlicht? Sind sie dabei durch Smartphones oder Kopfhörer abgelenkt? Zusätzlich waren Passanten und Straßenbahnfahrer befragt worden. Die Warnleuchten im Boden sind jeweils in Gehrichtung vor den Gleisen eingelassen. Sie leuchten auf, sobald die Fußgängerampel auf Rotlicht schaltet. Weil die LED-Leuchten in verschiedenen Winkeln eingebaut wurden, sind sie schon von weitem zu erkennen. Das Ergebnis der Untersuchung ist nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ jedoch ernüchternd. Selbst wenn die Lichtleisten registriert werden, ändert das nur wenig am Verhalten von Fußgängern und Radfahrern. Die Kölner Verkehrs-Betriebe können die Ergebnisse der Studie noch nicht bewerten. „Uns liegen sie noch nicht vor“, sagte KVB-Sprecher Matthias Pesch.

Bundesweiter Forschungsauftrag

Über die Einführung solcher Sicherheitssysteme ist trotz der offenbar dürftigen Resultate des Kölner Tests das letzte Wort dennoch nicht gesprochen. Die Stuva bearbeitet seit kurzem ein bundesweites Forschungsvorhaben, das zum Ziel hat, die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer an Gleisquerungen mit Straßenbahnen zu verbessern.

Es wurde von der Bundesanstalt für Straßenwesen in Bergisch Gladbach veranlasst. Auftraggeber ist das Bundesverkehrsministerium. Die Ergebnisse der Kölner Studie sollen in die Untersuchung einfließen, sobald sie veröffentlicht worden sind, so Dirk Boenke, Leiter des Bereichs Verkehr und Umwelt bei der Stuva.

KStA abonnieren