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TanzbrunnenEnde nach 25 Jahren – So läuft die Final-Saison von Linus‘ Talentprobe

Lesezeit 4 Minuten
Linus Talentprobe

Linus hört nach 25 Jahren und 236 Shows mit der Talentprobe auf. 

Köln – Linus hört auf: Die Talentprobe am Tanzbrunnen läuft nur noch bis Ende September. „Die Saison zum Silberjubiläum ist auch die letzte“, verkündete Moderator Linus am Dienstagmittag. „Man soll doch aufhören, wenn es am schönsten ist. Und ich hatte bislang 25 schöne, tolle, schrille, schräge und fantastische Jahre mit dieser Show und allen Menschen vor und hinter den Kulissen.“

Seit 1992 ist Linus (eigentlich: Michael Büttgen) das Gesicht der Talentprobe am Tanzbrunnen. In der Zeit hat er bei 236 Shows 1946 Talente präsentiert, 25 Jahressieger gekürt – nur vier davon kamen aus Köln – und mehr als eine Million Zuschauer unterhalten.

Überraschungen und Gäste zum Abschied

„Ich werde weiter als Musiker arbeiten – mit Band, als Solist und im Karneval. Das ist doch mein Leben“, kündigte er an. Auch werde er weiterhin moderieren - „in kleinen und großen Häusern“. Dazu will er sich um seine beiden „Königslust“-Antiquitätenläden an der Rösrather Straße und auf der Severinstraße kümmern und rund ums Thema An- und Verkauf sei auch noch für dieses Jahr eine TV-Doku beim ZDF geplant.

Alles zum Thema Henning Krautmacher

Die bisherigen Talentproben-Freitagabende am Tanzbrunnen sollen im nächsten Jahr, so Köln-Kongress-Chef Bernhard Conin mit Konzerten oder anderen Veranstaltungen gefüllt werden. „Eine Show, die der Talentprobe ähnelt wird es mit Sicherheit in den nächsten Jahren nicht geben.“

Nach der Saison-Premiere am 5. Mai folgen bis zum Finale am 29. September noch weitere Shows am 2. Juni, 7. Juli, 4. August und 15. September. Alle Talentproben in diesem Jahr beginnen bereits um 19.30 Uhr, da zu Linus’ Jubiläum und Abschied jedes Mal noch Überraschungen und ein besonderer Gast eingebaut wird. Eintrittskarten kosten im Vorverkauf 18 Euro, an der Abendkasse 21 Euro.

Die Hits der Talentprobe

Am häufigsten in den vergangen 25 Jahren von den Talenten gesungen wurden: 45-mal „Like the way I do“ von Melissa Etheridge, 36-mal „I will survive“ von Gloria Gaynor und je 33-mal „I’m so excited“ von den Pointer Sisters sowie Black Velvet von Alannah Myles. Von deutschen Titeln wurde „Ich will keine Schokolade“ von Trude Herr am häufigsten angestimmt (24-mal), und bei den kölschen Tönen liegt „Verdamp lang her“ von Bap vorne (25-mal).

Als Erfolgstitel entpuppten sich „Black Velvet“ sowie „Purple Rain“ von Prince, deren Interpreten sechsmal die Show und zweimal das Jahresfinale gewannen. Fünf Einzel- und zwei Jahressiege entfielen auf „Ironic“ von Alanis Morisette. Viermal entschied sich das Publikum für unterschiedliche Interpreten von „The Best“ von Tina Turner und je dreimal für die von „Big Spender“ von Shirley Bassey und „Unchain my Heart“ von Joe Cocker.

Karriere-Sprungbrett und reine Spaßnummern

Einige Talente wurden im Nachhinein zu Promis, andere Promis mischten sich unter die Talente: Mirko Bäumer, der heute als Sänger bei den Bläck Fööss am Mikrofon steht, wurde mit seiner Band Hausmarke und den Liedern „Proud Mary“ von Creedence Clearwater Revival und „Biene Maja“ von Karel Gott Jahressieger 1996. Einen noch größeren Karrieresprung machte Prince Damien Ritzinger, der im Jahresfinale 2014 von den Fans auf den dritten Platz gewählt wurde. Knapp zwei Jahre später gewann er bei Dieter Bohlen die RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar“. Und Roger Moore, Gesamtsieger aus dem Jahr 2002, ist nach einigen Aufs- und Abs bei der eigenen Solokarriere nun als Sänger in der Karnevalsband De Köbesse gelandet.

Auch so mancher kölsche Promi wagte sich auf die Tanzbrunnen-Bühne: So trat Plattenproduzent Walter Pütz im Juli 1993 aufgrund einer verlorenen Wette erfolglos mit „Hier ist ein Mensch“ und „Der letzte Walzer“ von Peter Alexander auf. Fööss-Gitarrist Bömmel Lückerath war im roten Samtjäckchen, schwarzer Sonnenbrille und seinem Lied „Moni hat geweint“ im Sommer 1994 mit dabei. Der erklärte Harley-Davidson-Fan Tommy Engel kam im August 1999 mit Mofa und Motorradhelm auf die Bühne geknattert und sang „Born to be wild“ von Steppenwolf.

Verkleidet, geschminkt und unter dem falschen Namen Karl Schmelzer kam Peter Brings im August 2007 aufs Podium und sang zunächst unerkannt seinen „Superjeile Zick“-Klassiker. Henning Krautmacher von den Höhnern versuchte sich im August 2011 im Horst Schlämmer-Outfit an dessen Schlagerparodie „Gisela“. Ebenfalls fast bis zur Unkenntlichkeit verkleidet besangen Basti Campmann und Flo Peil von Kasalla im Juni 2014 „Biene Maja“ von Karel Gott, und Erry Stocklosa von den Fööss war im August 2016 mit „Drink doch eine met“ dabei. 

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