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Vorname „Krefelda“ abgelehntDarf ich ein kleines Kölner Mädchen „Colonia“ nennen?

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Kölner dom

Der Kölner Dom aus der Ferne.

Köln – Kölner lieben ihre Stadt – und ihre Pänz. Was läge da näher als ein kleines Kölner Mädchen „Colonia“ zu nennen? „Kein Problem“, sagt Angelika Barg, Leiterin des Kölner Standesamtes. In Krefeld ist man da weniger locker. Das dortige Standesamt hat gerade den Vornamen „Krefelda“ abgelehnt. Der – zugegeben – auch bei Weitem nicht so schön klingt wie Colonia.

Die Eltern der kleinen Krefelda stammen aus dem Kosovo. Und wollten mit ihrer Namenswahl ihre Dankbarkeit gegenüber ihrer neuen Heimatstadt ausdrücken. Für so viel Lokalpatriotismus hatten die Standesbeamten jedoch kein Verständnis. Die Eltern haben sich jetzt auf den Namen „Elda“ geeinigt.

Ortsnamen als Vornamen sind in Deutschland grundsätzlich tabu

Bonni, Paderborna oder Oer-Erkenschwicka hätten wohl auch schlechte Chancen. Denn Ortsnamen als Vornamen sind in Deutschland grundsätzlich tabu, erklärt Andrea-Eva Ewels von der „Gesellschaft für deutsche Sprache“ (GfdS). Die GfdS berät die Standesämter bei strittigen Fragen. Und Andrea-Eva Ewels würde auch „Colonia“ nicht durchgehen lassen. Aber die Standesämter haben das letzte Wort. Und in Köln bemühe man sich, die Namenswahl der Eltern „wohlwollend zu betrachten“, sagt Angelika Barg. So habe man hier in den vergangenen Jahren auch schon bei „Pfefferminze“, „Poldi“, „Mieze“ und „Karma“ ein Auge zugedrückt.

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Selbst in Köln gibt es allerdings Grenzen: „Rock ´n Roll“, „Plasma“ oder „Pferdinand“ werden Sie – zur Enttäuschung der kreativen Eltern - auf keinem Spielplatz treffen. Grundsätzlich sind die Kölner ohnehin eher konservativ bei der Namenswahl, erzählt Angelika Barg. So liegen auch im Jahr 2017 bislang die Dauerbrenner Marie, Maria und Sophie auf den ersten Plätzen. Bei den Jungs stehen Paul, Alexander und Felix weiterhin ganz oben auf der Liste.

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