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Walfang-FotoKölner Essigfabrik lässt „Tyr“ nicht auftreten

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Innenstadt – Nachdem der Färöer Sänger Heri Joensen im Netz ein Bild von sich mit einem erlegten Wal gepostet hatte, wurden deutschlandweit Konzerte seiner Band „Tyr“ abgesagt. Auch der Auftritt in der Kölner Essigfabrik am 21. November soll jetzt ausfallen.

Sowohl der Betreiber der Essigfabrik als auch der Konzertveranstalter „Killpop Events“ in Bochum wollen das Konzert absagen. „Wir haben die Entscheidung getroffen, dass wir das nicht unterstützen können und wollen“, sagte Dirk Zimmer, Geschäftsführer und Inhaber von Killpop Events.

Das „Tyr“-Konzert werde auf keinen Fall stattfinden. Zwar habe Sänger Heri Joensen keine Straftat begangen, aber das Töten von Walen stoße nicht nur bei ihm auf Widerstand. Unter anderem eine Walschutzorganisation habe sich bereits an die Firma gewandt und die Absage des Auftrittes gefordert.

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Fans der Band hingegen seien weiterhin für den Auftritt. „Sie schreiben uns, dass der Sänger sich ja in einem Video erklärt hat und unterstützen das Argument, dass Walfang auf Färöer Tradition sei und nichts mit „Abschlachten“ zu tun hat“, so Zimmer. Für ihn ist die Konzertabsage trotzdem „für alle Parteien das Beste“.

Tierschützer drohen mit Demonstration am Konzerttag

Noch unklar ist, ob der andere Headliner des Abends, die norwegische Band „Sirenia“, und die Support-Bands dennoch auftreten werden. „Wir haben die Bands im Paket gebucht und müssen jetzt einen rechtlichen Weg aus dem Vertrag finden“, erklärt Zimmer. Sollte er das ganze Event absagen, droht ihm eine Ausfallgage in Höhe von rund 2000 Euro. Die Agentur der Bands habe bisher nur angeboten, dass „Tyr“ einfach im Bus bleiben könne und nur die anderen Gruppen aufträten. Das will Zimmer aber nicht akzeptieren. Schließlich bekäme die Band dann trotzdem ihre Gage und das Konzert an verliere für die Zuschauer an Wert.

Zimmer will sich deshalb mit den Veranstaltern der Konzerte in Hamburg und München in Verbindung setzen, die „Tyr“ bereits von der Bühne verbannt haben. „Bisher konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen, wie sie vorgegangen sind“, sagt er. Er wolle aber in den nächsten Tagen eine Lösung finden und den „Tyr“-Auftritt offiziell absagen. Er hofft auf ein Entgegenkommen der Agentur. Schließlich gebe es massive Gegenwehr von Seiten der Tierschützer, die unter anderem eine Demonstration am Konzerttag androhten. Zimmer ist daher zuversichtlich, dass er eine rechtliche Lösung finden wird. Sollte das Konzert komplett ausfallen, bekommen die Fans den vollen Eintrittspreis zurückerstattet. (fan)

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