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Kölner gegen Moschee in geplanter Größe

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Köln - Eine klare Mehrheit der Kölner lehnt den Moschee-Neubau in Ehrenfeld in der geplanten Größe ab. Dies ist das Ergebnis einer vom „Kölner Stadt-Anzeiger“ in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „Omniquest“. Zwar sind knapp 70 Prozent der Befragten generell dafür, dass Muslime in Deutschland zur Ausübung ihres Gottesdienstes Moscheen errichten dürfen. Dagegen schwindet der Anteil der uneingeschränkten Befürworter des Bauvorhabens an der Venloer Straße um die Hälfte auf nur noch 35,6 Prozent. 31,4 Prozent lehnen den Neubau rundheraus ab. Weitere 27 Prozent wären mit der Moschee einverstanden, wenden sich aber gegen die Größe des Entwurfs mit seiner 35 Meter hohen Kuppel und zwei 55 Meter hohen Minaretten.

UMFRAGE: Alle Grafiken als pdf-Dokument ksta.tv: Joachim Frank über die Ergebnisse

Als Reaktion auf dieses Votum forderte Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) die Türkisch-Islamische Union (Ditib) als Bauherrin indirekt auf, über eine Verkleinerung des Baus nachzudenken. Je mehr die Ditib zu einer „verträglichen, wenn auch hochwertigen Lösung“ bereit sei, desto größer werde die Akzeptanz in der Bevölkerung sein. Dagegen hält die Ditib die Größe des geplanten Entwurfs für unbedingt erforderlich. Ziel müsse es sein, „die Skeptiker zu überzeugen“, so Ditib-Justiziar Mehmet Günet. Auch Architekt Paul Böhm hält die geplante Größe des Baus weiterhin für richtig, zeigte sich aber im Grundsatz bereit, seine Pläne zu modifizieren.

Von den 500 Befragten gaben nur 1,7 Prozent an, das Ehrenfelder Moscheebau-Projekt nicht zu kennen, und nur 4,2 Prozent hatten keine Meinung dazu. Das zeigt, wie stark die Debatte die Bevölkerung beschäftigt. Die „Omniquest“-Umfrage fand in der vorigen Woche unter Kölnern ab 18 Jahren statt. (mit pb, adm, fra)

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