Deutsche MessenAbsagen haben gesamte Wirtschaft 40 Milliarden Euro gekostet

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373.000 Menschen besuchten 2019 die Kölner Videospielmesse Gamescom.

Köln – Die deutschen Messegesellschaften gehören zu den am härtesten betroffenen Branchen der Corona-Krise. In Köln etwa hat seit Beginn des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 keine Veranstaltung mehr in den Deutzer Hallen stattgefunden. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass Corona auch im zweiten Jahr tiefe Spuren in der Bilanz des Unternehmens hinterlassen wird.

Allein durch die Absagen im ersten Halbjahr rechnet das Unternehmen laut Messechef Gerald Böse 2021 mit einem Verlust in Höhe von 65 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr hatte das Minus bei 125 Millionen Euro gelegen.

Weitere Ausfälle im zweiten Quartal

Aber nicht nur die Messegesellschaften selbst sind hart getroffen, die fehlenden Veranstaltungen treffen die gesamte deutsche Wirtschaft. So habe der Lockdown gesamtwirtschaftlich 40 Milliarden Euro gekostet, teilte der Verband der deutschen Messewirtschaft Auma  auf Basis einer Studie des Ifo-Instituts mit. Denn abgesehen von September und Oktober 2020 durften seit März 2020 keine Messen stattfinden und auch das zweite Quartal 2021 dürfte weitgehend ausfallen, so der Branchenverband.

Bundesländer wie Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen kündigten zuletzt Öffnungsperspektiven für die Messeindustrie an, sofern bestimmte Inzidenzwerte unterschritten werden.

Perspektive gefordert

Auma-Geschäftsführer Jörn Holtmeier bezeichnete die Pläne als „wichtige erste Schritte“. „Die Messeveranstalter, Aussteller und ihre Dienstleister erwarten jetzt von allen Bundesländern ein klares Signal  für die Wiederzulassung von Messen.“ Die Entwicklung der Infektionszahlen erlaube es, „jetzt überall Zeichen zugunsten der Wirtschaft zu setzen“.

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Holtmeier forderte alle Bundesländer auf, Messen im zweiten Halbjahr zuzulassen. „Andernfalls wird die andauernde Hängepartie dazu führen, dass die Existenz von Veranstaltern, Messebau-Unternehmen und vielen anderen Partnern der Messewirtschaft gefährdet wird“, erklärte er. Bereits 60 Prozent der für 2021 geplanten Messen seien abgesagt – das sorge auch für erhebliche Umsatzrückgänge in der Hotellerie, Gastronomie und im Transportgewerbe.

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