Künstler sammelten Geld für Kinder in Kenia

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Viele Besucher interessierten sich für die Pappmaschee-Figuren von Andrea Esser aus Erftstadt.

Viele Besucher interessierten sich für die Pappmaschee-Figuren von Andrea Esser aus Erftstadt.

Brühl - Der Auftakt war vielversprechend: Rund 100 Menschen hatten sich im Brühler Max-Ernst-Gymnasium versammelt, als Landrat Werner Stump, Brühls stellvertretender Bürgermeister Wolfgang Poschmann und Franziskanerpater Stephan Ottenbreit am Samstagvormittag den Kunstmarkt für Kinder in Kenia eröffneten. „Das Interesse ist größer als im Vorjahr“, frohlockte Organisator Johannes Kirwald. Die Pappmaschee-Figuren der Erftstädterin Andrea Esser gerieten im lichtdurchfluteten Loplop-Garten nicht nur zum Blickfang: Die ausdrucksstarken, mit Ölfarben bemalten Skulpturen hatten bereits nach zwei Stunden drei Käufer gefunden. „Ich hätte nicht gedacht, dass die Resonanz hier so groß wäre“, freute sich Andrea Esser.

Auch bei Malerin Gisela Wenzel aus Bornheim ließ sich der Verkauf gut an: Schnell waren einige kleinere Bilder, die in ihren Farbkompositionen an August Macke und Paul Klee erinnern, über die Theke gegangen. Wie viel sie am Wochenende verkaufe, sei weniger wichtig als „die Sache an sich“, sagte Wenzel. „Die 100 Euro für die Standgebühr zahlen wir gern, weil wir wissen, dass das Geld dort ankommt, wo es gebraucht wird.“ Zugute kommen die Spenden des Kunstmarkts, der unter der Schirmherrschaft von Hedwig Neven DuMont und Landrat Stump steht, Kindern aus Kibera, einem Elendsviertel in Kenia. Profitieren sollen Kinder einer Grundschule und eines Kindergartens. Dort mangelt es an Schuhen, Büchern und Heften genauso wie an einem großen Tank, um Regenwasser zu sammeln. „Die Räume sind außerdem so klein, dass wir überlegen, Land hinzuzukaufen“, so Kirwald, der sich nächstes Frühjahr vor Ort ein Bild machen will. Um möglichst viel Geld zu sammeln, verzichteten sämtliche Musiker, die während des Kunstmarkts auftraten, auf eine Gage. Joanna Jesse, eine preisgekrönte Malerin aus Polen, pendelte extra zwischen der Kölner Art Fair 21 und dem Max-Ernst-Gymnasium. „Mir hat die Idee, hier auszustellen und etwas Gutes zu tun, gefallen, deswegen wollte ich nicht absagen“, sagte die 32-Jährige, deren Ölbilder an Pop-Art-Fotos erinnern und detailgenau die Schönheit flüchtiger Momente bannen.

Weder die hochkarätigen Künstler noch die gute Sache konnten verhindern, dass das Interesse am zweiten Tag nachließ. Andrea Esser verkaufte nur noch eine ihrer Pappmaschee-Figuren, wohl auch wegen des verkaufsoffenen Sonntags habe das Interesse nachgelassen, sagte Organisator Kirwald. Gut 6000 Euro für die Aktion kamen dennoch zusammen. Für die Teddybären im Schuhhaus Dörstel in Brühl, Am Markt, kann noch bis Ende November gesteigert werden. Der Erlös kommt ebenfalls den Slumkindern zugute.

 www.kunst-hilft-kenia.de

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