Kampf dem Online-RiesenBuchhändler wehrt sich mit flammendem Appell gegen Amazon

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München – Der Klick auf Amazon ist für die meisten von uns schon ganz selbstverständlich. Geschenk vergessen? Planlos bei der Suche? Bei Amazon findet man ein riesiges Angebot, der Bestellvorgang findet ohne Warteschlangen statt und die Lieferzeit ist meist sehr schnell. Und doch ist der Online-Händler unbeliebt.

Miese Arbeitsbedingungen, Mitarbeiter sollen unter Druck gesetzt worden sein, Mobbing. Das Unternehmen von Jeff Bezos geriet in der Vergangenheit immer wieder in Kritik. Ein Münchener Buchhändler hat sich nun mit einem offenen Brief an seine Kunden gewandt, die Schattenseiten des Online-Riesen Amazon angeprangert und ein flammendes Plädoyer für den Buchhandel verfasst.

„Schneller als Jeff Bezos und fair“

„Buchhändler arbeiten mit 30% Spanne, Amazon will 60% von den Verlagen. Wir bezahlen unsere Steuern und Sozialabgaben, Amazon nicht. Wir haben faire Arbeitsbedingungen. Amazon nicht", steht es in dem Brief geschrieben. Und weiter: „In 80 % aller Fälle sind wir schneller als Jeff Bezos und wir können lächeln!“

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Der Ton der Kundenansprache hat bereits den ein oder anderen Leser verwundert, doch er wird noch direkter: „Denkt nach - hier - heute - jetzt! Sonst gibt es in 5 Jahren keine Buchhändler mehr! Wie langweilig wird das denn???“

Mit diesem Brief hat der Buchhändler wohl einen Nerv getroffen, denn auf Twitter und Facebook wurde der Beitrag, den die Betreiber der Facebook-Seite „Das Buch als Magazin“ gepostet haben, bereits über 1000 Mal geteilt. Hunderte Anworten gab es allein bei Facebook, größtenteils mit Zustimmung. Aber auch auf das Dilemma der Vereinbarkeit von Ladenöffnungszeiten und Arbeitszeiten der Kunden wird vielfach hingewiesen.

Die Diskussion um Online-Handel vs. Einzelhandel ist schon alt - wird aber wohl noch länger andauern.

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