KunstsammlerGérard Corboud mit 91 Jahren gestorben

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Gérard Corboud

Der Schweizer Kunstsammler und Stifter Gerard J. Corboud.

Köln. – Gérard Corboud ist tot. Der aus dem schweizerischen Fribourg stammende Mäzen, dessen Impressionismus-Sammlung das Kölner Wallraf-Richartz-Museum schmückt, ist am Sonntag im Alter von 91 Jahren gestorben. Die Erfüllung seines Traumes ist ihm damit zu Lebzeiten versagt geblieben: Die Eröffnung des Erweiterungsbaus des Kölner Museums. Tatsächlich haben ihn die zahlreichen Verzögerungen des Projekts so sehr enttäuscht, dass er zuletzt entschieden das Ansinnen der Stadt zurückwies, ihm die Ehrenbürgerwürde zu verleihen.

Seine enge Verbindung zu Köln ist auf seine Ehefrau Marisol zurückzuführen, die aus Köln stammt. Marisol Corboud ist es auch, die mittlerweile den Vorsitz der Stiftung Corboud innehat. Gérard Corboud hatte der Stadt im März 2001 über 170 Gemälde als „ewige Leihgabe“ übergeben. Dies führte dazu, dass der Titel des traditionsreichen Wallraf-Richartz-Museums um den Namen „Fondation Corboud“ ergänzt worden ist. Dem Hause war Corboud über den ehemaligen Museumsdirektor Rainer Budde verbunden gewesen. Der hatte ihn beim Aufbau einer Sammlung mit Werken des Impressionismus, Spätimpressionismus und Pointillismus beraten.

Reaktionen auf den Tod von Gérard Corboud

Henriette Reker

Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln

Alles zum Thema Wallraf-Richartz-Museum

Christian DuMont Schütte

Christian DuMont Schütte, Herausgeber des „Kölner Stadt-Anzeiger“

Peter Jungen

Peter Jungen, Vorsitzender des Stifterrates

Marcus Dekiert

Marcus Dekiert, Direktor des Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud

Susanne Laugwitz-Aulbach

Susanne Laugwitz-Aulbach, Kulturdezernentin

Weil die Möglichkeiten der Präsentation dieser Sammlung in dem Museumsgebäude eingeschränkt waren, stimmte die Stadt einem Erweiterungsbau zu. Der Entwurf der Architekten Christ + Gantenbein (Basel), der 2013 siegreich aus einem vom Stifterrat des Museums finanzierten Architektenwettbewerb hervorgegangen war, sollte ursprünglich einmal zum 90. Geburtstag des Sammlers eröffnet werden. Doch immer wieder kam es zu Verzögerungen, die den Mäzen veranlassten, auch schon mal mit dem Abzug seiner Sammlung zu drohen. Nicht einmal der Grundstein konnte am 18. Mai 2015 gelegt werden, als Corboud seinen runden Geburtstag in Köln feierte. Aktuell ist noch immer ungewiss, wer als Investor für diese Baumaßnahme infrage kommt. Corboud hatte dieses langwierige Durcheinander zuletzt noch mit einem spöttischen „Kölle Alaaf“ kommentiert.

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