PhilharmonieHöhepunkte aus dem Rheinland

Lesezeit 2 Minuten

Gleich zu Beginn ertönt die Akkordfolge aus dem Finalsatz der dritten Sinfonie "Die Rheinische" von Robert Schumann, die sonst täglich im Foyer der Kölner Philharmonie das Publikum in den Saal ruft. Dann folgen jedoch der Kopfsatz dieses Werks sowie Arien und Chöre aus Beethovens Freiheitsoper "Fidelio". Man springt munter vor und zurück, hin und her, nimmt sich was gefällt: Der Konzerttitel "Highlights of Classics" ist Programm. Unter Leitung von Wolfgang Siegenbrink boten das Neue Rheinische Kammerorchester Köln und der KölnChor eine "Best of"-Auswahl von kanonisierten Werken bekannter Komponisten. Deren Herkunft aus dem Rheinland oder zeitweiliges Wirken hierzulande sollten als programmatischer roter Faden dienen. Den herzustellen blieb Aufgabe von Moderator Konrad Beikircher. Zwischen den Stücken hatte der viel launig Rheinisches über die aufgeführten Komponisten beizutragen, umso weniger jedoch zur Musik selbst, die er einfach "schön", "toll", "fantastisch", "wunderbar" fand. Recht hatte er damit freilich im Fall des "Abendsegen" aus Humperdincks Märchenoper "Hänsel und Gretel" und der verschlungenen Kontrapunktik und Modulatorik der anschließenden Traummusik. Bemerkenswert waren auch gelungene Wiederaufführungen von Teilen selten gespielter Werke. Die "Szene im Dom" aus Schumanns "Faust-Szenen" zeigte den romantischen Klavier-, Lieder- und Kammermusikkomponisten als veritablen Dramatiker.

Das in seiner Kleinteiligkeit kurzatmige, wenngleich zweieinhalb Stunden dauernde Programm wurde schließlich durch Zugaben von zwei Megahits des weiteren "rheinischen" Meisters Jacques Offenbach noch länger: Die sanft wiegende Barkarole "Tanz der Stunden" aus "Hoffmanns Erzählungen" sowie der zündende "Cancan" aus "Orpheus in der Unterwelt" - und der ganze Saal klatscht dazu. (RaN)

KStA abonnieren