Abo

StudieFrauke Petry trifft in Talkshows die meisten Falschaussagen

Lesezeit 2 Minuten
Frauke Petry

Die AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry.

Wie halten es Politiker in Talkshows mit der Wahrheit? Oft fehlt eine kritische Auseinandersetzung mit den gemachten Aussagen. Statements werden als Wahrheiten aufgefasst. Sie stehen im Raum und bleiben dort.

Zwölf Kölner Nachwuchsjournalisten haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, Behauptungen von Politikern zu überprüfen. Vier Monate lang haben die Schüler der Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft Talkshows geschaut und dabei mehr als 700 Politiker-Aussagen dokumentiert. Herausgekommen ist das Projekt Faktenzoom, das in Kooperation mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ entstanden ist.

Das Ergebnis der Studie ist ernüchternd: Jede siebte Aussage entsprach nicht der Wahrheit - das sind immerhin 14 Prozent der überprüften Aussagen. Negativer Spitzenreiter ist Frauke Petry, Bundessprecherin der AfD. Bei ihr hatte mehr als jede vierte Aussage (28,9 Prozent) nur wenig mit der Wahrheit zu tun. Ganz anders der CDU-Politiker Armin Laschet. Er ist mit 6,5 Prozent unwahren Aussagen positiver Spitzenreiter des Faktenzoom-Rankings.

Alles zum Thema Armin Laschet

Die Nachwuchsjournalisten weisen ausdrücklich darauf hin, dass der Anteil falscher Aussagen zwar einen Hinweis darauf gibt, wie genau es ein Politiker mit der Wahrheit nimmt. Ein Vergleich der Politiker untereinander sei nur mit Vorsicht möglich. Schließlich ist die Datengrundlage unterschiedlich. Katja Kipping (Die Linke) hatte im Beobachtungszeitraum fünf Talkshow-Auftritte. Frauke Petry (AfD), Markus Söder (CSU) und Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen) waren nur dreimal in Talkshows zu Gast. Hinzu kommt, dass sich die Protagonisten in den Talkshows mal mehr und mal weniger oft zu Wort meldeten. Die Zahl der Tatsachenbehauptungen variiert deshalb von 72 Aussagen (Markus Söder) bis zu 148 (Thomas Oppermann). (red)

faktenzoom.de

KStA abonnieren