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US-WahlkampfTrump stellt umstrittenen Medienberater ein und sorgt für Aufsehen

Lesezeit 2 Minuten
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Roger Ailes, ehemaliger Präsident des Fox News Channels, ist jetzt Donald Trumps neuer Medienberater.

Washington – Donald Trump hat erneut mit einer umstrittenen Personalie für Aufsehen gesorgt: Am Dienstag nahm er einem Bericht der „New York Times“ zufolge den früheren Chef des konservativen Senders Fox News, Roger Ailes, in sein Beraterteam auf.

Ailes arbeitete zuvor schon für Reagan und Bush Senior

Ailes solle Trump auf die bevorstehenden drei Fernsehdebatten mit seiner Kontrahentin Hillary Clinton vorbereiten. Roger Ailes hatte bereits für die republikanischen Präsidenten Ronald Reagan und George Bush senior im Wahlkampf gearbeitet.

Der 76 Jahre alte Fernseh-Manager musste erst vor wenigen Wochen bei Fox News seinen Hut nehmen, nachdem ihm mehrere Kolleginnen sexuellen Missbrauch vorgeworfen hatten. Darunter war auch die frühere Moderatorin Gretchen Carlson. Am Tag der Klageeinreichung am 6. Juli gab sie ihren Abschied von dem Sender bekannt.

Zuletzt war Trumps Wahlkampfmanager Paul Manafort in die Schlagzeilen geraten. Manaforts Name war in einem Bericht der ukrainischen Antikorruptionsbehörde aufgetaucht. Er soll Schwarzgeld für Tätigkeiten zugunsten des früheren pro-russischen Präsidenten Viktor Janukowitsch erhalten haben.

Überraschend friedfertiges Bekenntnis auf Facebook

Dabei hatte Trump neben dieser neuen zweifelhaften Wahlkampfentscheidung ebenfalls am Dienstag noch mit einem unerwarteten Bekenntnis zu Toleranz und Respekt überrascht. Auf seiner Facebook-Seite verbreitete Trump eine für seine Verhältnisse ungewohnt friedfertig formulierte Erklärung.

Als Präsident werde er „Intoleranz, Hass und Unterdrückung in jeglicher Form zurückweisen“, heißt es darin. „Ich werde dafür kämpfen, dass jeder Amerikaner gleich behandelt, beschützt und respektiert wird.“ Er wolle „auf Grundlage unserer gemeinsamen Kultur und Werte als ein Volk eine neue Zukunft bauen“, beteuerte Trump.

Zahlreiche Kritiker halten Trump vor, dass ihm Toleranz, Mäßigung und Anstand fehlen - und er in seinem Wahlkampf mit Ressentiments und spalterischen Tabuverletzungen die Stimmung aufhetzt. Seine als beleidigend empfundenen Bemerkungen richteten sich unter anderem gegen Muslime, Mexikaner, Einwanderer und Frauen.

Trump bei Umfragen deutlich hinter Clinton

In Umfragen war Trump zuletzt deutlich hinter seine demokratische Gegnerin Hillary Clinton zurückgefallen. Republikanische Parteikollegen hatten ihm öffentlich geraten, seine Worte zu zügeln und sich auf Sachthemen zu konzentrieren. Frühere Zusicherungen aus Trumps Wahlkampfstab, der Kandidat werde bald präsidialer auftreten, waren bislang allerdings nur von kurzer Gültigkeit. (dpa und afp)

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