Abo

Weil er keine Torte bekamJan Böhmermann kehrt Twitter den Rücken

Lesezeit 2 Minuten
Böhmermann 090316

Satiriker und Moderator Jan Böhmermann

Köln – Am Montag hat Twitter zehnjähriges Jubiläum gefeiert und anlässlich seines runden Geburtstags kurzerhand etliche Torten in ganz Deutschland verschickt. Und zwar an Personen und Medienhäuser, die auf Twitter vertreten sind und über viele Follower verfügen. 

Wer aber hat keine Twitter-Torte bekommen? Richtig, Jan Böhmermann und sein Team vom „Neo Magazin Royale“. Und das, obwohl der Moderator bereits seit 2009 dabei ist und sich zu den ersten deutschen Twitter-Nutzern überhaupt zählt. „Wir haben Twitter in Deutschland groß gemacht“, beteuert er in einem Facebook-Livestream am Mittwoch. „Alle sind auf den Zug gesprungen, den wir gebaut haben“, heißt es da unter anderem.

Böhmermann tief getroffen

Mit einer nachträglichen Ersatztorte des Kurznachrichtendienstes werde sich Böhmermann jedenfalls nicht zufrieden geben. Denn viele haben eine Torte erhalten, wohingegen er leer ausging. „An wen die da Torten geschickt haben. Dem Abschaum der Gesellschaft“, echauffiert sich Böhmermann, während CSU, Linke oder die Stern-Redaktion Kuchen naschen dürfen.

Alles zum Thema Jan Böhmermann

Tief erschüttert, kündigt er an, dem Kurznachrichtendienst den Rücken zuzukehren und in Zukunft auf soziale Netzwerke wie Facebook und Snapchat („boehmermann“) zu setzen. Denn: „Wir fühlen uns wie Sabine Lisicki. Betrogen, benutzt, liegen gelassen für so ein billiges Flittchen.“ Um seine Entscheidung zu verdeutlichen, prangt nun ein durchgestrichenes Twitterlogo auf seinem Twitterprofil.

Gänzlich leer ging Jan Böhmermann dann doch nicht aus: Er und sein Team dürfen sich mit Ersatz-Maccarones von der Patisserie „Törtchen Törtchen“ trösten.

Noch keine Reaktion von Twitter

Twitter selbst hat noch nicht auf Böhmermanns Boykott reagiert. Dafür aber etliche Medienhäuser wie die Funke Zentralredaktion, die Redaktion des Sterns oder die des Handelsblatts, die sich allesamt über die Situation des „Neo Magazin Royale“-Moderators belustigen. 

KStA abonnieren