Wie Thomas HäßlerDiese Ex-Profisportler besserten ihr Konto durchs Dschungelcamp auf

Lesezeit 5 Minuten
imagoHäßler

Thomas "Icke" Häßler trainiert derzeit den Berliner Bezirksligisten Club Italia.

Köln – Ehemalige Profisportler im RTL-Dschungel: „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ hat schon einigen ehemaligen Profisportlern einen kurzweiligen Arbeitsplatz verschafft. Der Mann für die neue Staffel ist laut „Bild“-Informationen Thomas Häßler, Fußball-Weltmeister von 1990. Er wäre der achte ehemalige Sportstar, der den Weg nach Australien geht, um an der RTL-Reality-Show teilzunehmen.

Häßler soll sechsstellige Summe bekommen

Weltmeister 1990

Rudi Völler und Thomas Hässler Arm in Arm beim Weltmeister-Jubel 1990 in Rom. Beide wechselten zu großen Klubs nach Italien. Die Karrieren danach verliefen unterschiedlich.

1989 schoss Thomas Häßler, Spitzname: „Icke“, im Qualifikationsspiel gegen Wales das Siegtor und machte so den Weltmeister-Titel ein Jahr später in Italien erst möglich. Der 50-jährige Berliner wechselte nach dem Triumph in Rom vom 1. FC Köln zum großen Fußballklub Juventus Turin und spielte fortan in der Liga der Weltstars.

Über den AS Rom wechselte er in die Bundesliga und spielte für den Karlsruher SC, Borussia Dortmund und 1860 München. Zwischenzeitlich gewann er 1996 die Europameisterschaft in England. 2004 beendete er seine Profikarriere beim heutigen Redbullklub „Wüstenrot Salzburg“.

Eine solide Fußballkarriere, die dem abdienenden Fußballprofi genügend Rücklagen geboten hätte, um sich ein „neues" Leben nach dem Sport aufzubauen.

Sollte man meinen. Ein heftiger Scheidungsstreit zwischen Häßler und seiner Ex-Frau Angela um den Unterhalt der drei Kinder zog sich von 1999 bis 2009 in die Länge und soll „Icke“ ein Vermögen gekostet haben.

So viel, dass er mittlerweile den Berliner Bezirksligisten Club Italia trainiert und Anfang des Jahres bei der RTL-Show „Let's Dance“ teilnehmen musste? Das ist die Frage. Müssen ehemalige Sportler an RTL-Shows teilnehmen, um weiterhin über die Runden zu kommen? Häßlers Dschungelgage soll laut „Bild“-Informationen im sechsstelligen Bereich liegen. Das lohnt sich.

Thorsten Legat (2016)

Legat

Thorsten Legat gewann 1997 mit dem VfB Stuttgart den DFB-Pokal.

Europapokal der Pokalsieger 1992, Deutscher Meister 1993 und zweimaliger Pokalsieger 1994, 1997. Eine solide Bundesligakarriere, die Mittelfeldspieler Thorsten Legat hingelegt hat. In seinem Geburtsort Bochum fing er seine Bundesligalaufbahn beim VfL an. 1991 wechselte Legat zu Werder Bremen, wo er Deutscher Meister, Pokalsieger und Europapokalsieger wurde.

Über Eintracht Frankfurt ging er auf Leihgebühr zum VfB Stuttgart, wo er 1997 Pokalsieger wurde. Nach einem weiteren Jahr Eintracht Frankfurt wechselte er ablösefrei zurück zum VfB. Ein Jahr später ging er für seine letzte Saison zum FC Schalke 04, wo er 2001 das bitter endende Fernduell mit dem FC Bayern miterlebte.

Drei Titel und vier Minuten Meister mit dem FC Schalke. 2016, 15 Jahre nach Karriereende, ging er ins Dschungelcamp.

Ailton (2012)

Ailton

Lange nicht gesehen: Ailton im Werder-Dress. Beim „Tag der Fans“ spielte Ailton in der Traditionsmannschaft des SV Werder Bremen gegen eine Gewinnerauswahl im Sturm.

Ailton, der „Kugelblitz“. So wurde der Brasilianer in der Bundesliga genannt, weil er trotz leicht pummeligem Erscheinungsbild flink und schnell war. Tore schoss er am Fließband, die Saison 2003/2004 ist Bremenfans wohl immer noch präsent. Deutscher Meister, Pokalsieger, Torschützenkönig mit 28 Toren und Fußballer des Jahres. Ailtons erfolgreichste Saison. Den DFB-Pokal gewann er schon vorher im Jahr 1999 mit Werder.

Dann fing sie an. Die große Wechselepoche des Ailton:

FC Schalke 04, Besiktas Istanbul, Hamburger SV, Besiktas Istanbul, Roter Stern Belgrad (Serbischer Meister 2006), Grasshoppers Zürich, Roter Stern Belgrad, MSV Duisburg, Metalburg Donetsk, SCR Altach, Campinense Clube (Brasilien), Chongquing Lifan (China), KFC Uerdingen, FC Oberneuland (Bremen), Rio Branco-SP (Brasilien), Hassia Bingen, RTL.

Nach Stationen in Brasilien, China und der halben Welt hat es auch Ailton in den Dschungel verschlagen.

Thomas Rupprath  (2011)

Rupprath

Thomas Rupprath bei den Schwimm-Euros 2008 in der 50-Meter-Rücken-Disziplin.

Der frühere Schwimm-Weltmeister Thomas Rupprath gewann bei Olympia 2000 in Sydney und 2004 in Athen jeweils mit der Lagenstaffel Bronze und Silber. 2010 beendete der 33-Jährige seine Karriere, um sich mehr um seine Familie und seinem Fitnessstudio in Rostock kümmern zu können. Nur ein Jahr später ging er in den australischen Dschungel, um Geld zu verdienen.  Er verließ das Camp als Drittplatzierter. Eine Bronze-Medaille gab es dieses Mal jedoch nicht.

Norbert Schramm (2009)

imago17981449h

Ex-Eiskunstläufer Norbert Schramm bei der Holiday on Ice im Kempinski Atlantic Hotel in Hamburg.

Zwölf Medaillen gewann Norbert Schramm als Eiskunstläufer, darunter zweimal Gold bei den Europameisterschaften (1982/83). 1997 erlitt er eine einseitige Gesichtslähmung, von 2002 bis 2007 war Schramm künstlerischer Leiter der Eisshows im Europa-Park in Rust. 2006 machte er für RTL die Live-Show Dancing on Ice. Als Eislaufexperte und Chef-Trainer der Prominenten leitete er das Geschehen. Im April 2006 nahm sich Schramm nach seiner ersten Scheidung eine zwei Jahre lange Auszeit und bereiste die Welt. 2009 fing er wieder an zu arbeiten. In der RTL-Rality-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“

Eike Immel (2008)

Eike Immel

21.06.1988: Eike Immel bejubelt als DFB-Torwart in Hamburg den 1:0-Führungstreffer gegen die Niederlande im Halbfinale der Europameisterschaften.

Eike Immel, Torwart-Eigengewächs von Borussia Dortmund, 18-maliger Nationaltorwart und Deutscher Meister mit dem VfB Stuttgart 1991/92. Auch er nahm an der RTL-Reality-Show teil. Nach seinem Karriereende beim Englischen Klub Manchester City arbeitete er zuletzt als Torwart-Trainer bei Fenerbahce Istanbul.

Jimmy Hartwig (2004)

imago24702806h

Jimmy Hartwig. Er war der erste ehemalige Fußballprofi in der RTL-Reality-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“

Eine durchaus ungewöhnliche, aber dennoch erfolgreiche Karriere weist Jimmy Hartwig, ehemaliger Fußballprofi des 1. FC Köln und HSV, vor. Mit dem Hamburger SV gewann der Defensiv-Allrounder dreimal die Meisterschaft (1979, 1982, 1983) und einmal den Europapokal der Landesmeister (1983). Über den 1. FC Köln und Casino Salzburg (heute Redbull Salzburg) wechselte er zuletzt zum FC Homburg 08 und beendete 1988 seine aktive Karriere.

Als Trainer fungierte er unter anderem bei Chemie Böhlen/FC Sachsen Leipzig und dem FC Augsburg. Nach seiner Laufbahn im Fußballgeschäft begann Hartwig eine Karriere als Theaterschauspieler. 2002 war er neben Ben Becker und Blixa Bargeld als Kaufmann Mäch in Berthold Brechts „Baal“ am Deutschen Nationaltheater Weimar zu sehen.

Nach weiteren Auftritten in der Branche ging er 2004 ein Engagement bei RTL ein und reiste in den Australischen Dschungel, um an der Reality-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ teilzunehmen.  2011 folgte ein Auftritt im Vox-Format „Das perfekte Promi-Dinner“.

Carlo Thränhardt (2004)

imago23844475h

Carlo Thränhardt beim Tennis Daviscup im März 2016.

Er war es. Der erste ehemalige Profisportler in der RTL-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“. Der ehemalige Leichtathlet Carlo Thränhardt gewann in den 80er Jahren bei diversen Europameisterschaften insgesamt sechs Medaillen und gehörte somit zur Weltelite. 1993 beendete er seine Karriere und wurde TV-Moderator, Buchautor und trat gelegentlich als Talkgast bei Unternehmen auf. Neben Motivation, Zielen und Lust auf Leistung gingen seine Vortragsthemen auch ums Fair Play (Doping) und Work-Life-Balance. 2004 ging er dann zu RTL in den Australischen Dschungel.

KStA abonnieren