LüderichMariengrotte im alten Bunker

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Ursula Eschbach ist Initiatorin der Mariengrotte. (Bild: Neumann)

Ursula Eschbach ist Initiatorin der Mariengrotte. (Bild: Neumann)

Overath – Die Heilige soll Menschen in Not helfen, ein Zufluchtsort sein. Initiatorin ist Ursula Eschbach. Sie wohnt unterhalb des ehemaligen Bergwerks auf dem Lüderich in Steinenbrück. Während einer langen und schweren Krankheit kaum sie auf die Idee der Mariengrotte. Denn ihr Glaube half ihr in dieser schweren Zeit. Im Oktober 2009 unternahm sie aus Dank eine Wallfahrt nach Medjugorje in Bosnien-Herzegowina. Jedes Jahr pilgern zahlreiche Christen aus Steinenbrück dort hin.

In dem Ort gibt es seit 1981 angeblich regelmäßig Marienerscheinungen, über „Seher“ die Botschaft an die Menschen übermittelt. Inzwischen ist daraus eine Bewegung geworden, die sich für die Verbreitung der Botschaften einsetzt. Offiziell anerkannt ist Medjugorje von der katholischen Kirche nicht. Der Vatikan hat 2010 durch die Kongregation für Glaubenslehre eine internationale Kommission erstellt, die das Phänomen untersuchen soll.„Man fühlt sich dort dem Himmel sehr nah“, sagt Eschbach. Beim Anstieg auf den dortigen Berg mit einem großen Kreuz auf der Spitze kam ihr die Idee, auch in Overath eine Zufluchtstätte einzurichten.

Auf dem Lüderich steht seit 14 Jahren zum Gedenken an die Bergleute das 15 Meter hohe Barbarakreuz. Eschbach wohnt unterhalb des Lüderich und kennt den alten Luftschutzbunker seit vielen Jahren.Zurück in Deutschland wollte sie ihren Plan in die Tat umsetzen. Doch wie richtet man eine Mariengrotte ein? Eschbach wandte sich an Siegfried Raimann, der selbst noch auf dem Lüderich arbeitete und als stellvertretender Bürgermeister beste Kontakte in der Stadt hat. Rasch fanden sich zahlreiche Helfer, die alle eins eint: Sie sind begeistert von der Idee und packten kräftig mit an. Ein Schmied reparierte die schwere Bunkertür, die aus der Fassung gebrochen war. Ein Dachdecker kümmerte sich um das Dach, ein anderer Helfer räumte Erde weg.

Im vorderen Raum soll künftig eine kleine Statue der Heiligen Barbara stehen, der Schutzpatronin der Bergleute. Im hinteren Zimmer hängt ein Bildnis Jesu. Die Marienstatue wird in dem dunklen Raum künftig von oben durch Tageslicht beleuchtet. Es fällt durch einen senkrechten Schacht, der früher als Notausstieg diente. Eine Glasplatte verhindert, dass Wasser eindringt.

Die Marienstatue stammt aus dem bosnischen Medjugorje. Statuen und Bildnis werden hinter Glas und Gitter vor Vandalismus geschützt sein. Gläubige können künftig in dem alten Bunker eine Kerze anzünden. Die feierliche Einsegnung findet am Sonntag, 1. Mai, um 15 Uhr durch den Overather Pfarrer Reimund Fischer statt.

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