MitleidsmascheNicht taubstumm, aber kriminell

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Unterwegs für einen guten Zweck - nämlich den eigenen: In Köln sind falsche Spendensammler unterwegs. (Symbolbild: dpa)

Unterwegs für einen guten Zweck - nämlich den eigenen: In Köln sind falsche Spendensammler unterwegs. (Symbolbild: dpa)

Innenstadt – Mit einer dreisten Mitleidsmasche wollten fünf junge rumänische Spendensammler in der Innenstadt Kasse machen: Unter der Behauptung, gehörlos zu sein, sammelten sie auf belästigende Art und Weise Geld für einen Taubstummen-Verband, der in Wirklichkeit jedoch gar nicht existiert.

Wie Zeugen berichteten, bedrängte das Quintett gegen 15.40 Uhr mehrere Kunden in einem Geschäft auf der Breite Straße. Sie hielten ihnen eine Unterschriftenliste vor und wollten sie zu einer Spende nötigen. Offenbar sprachen sie gezielt Frauen und Senioren an. Die mit Symbolen von Rollstuhlfahrern versehene Liste trug die kryptisch wirkende Überschrift „Zertifikat des Regionalen Verbundes für Taubstumme und körperlich Behinderte Personen und für arme Kinder wollen wir ein internationales Zentrum erschaffen“.

Gegen 16 Uhr traten drei der Männer auf dem Bahnhofsvorplatz erneut auf den Plan. Eine Frau, die an der Seriösität der Sammler zweifelte, verständigte die Polizei. Ihre Zweifel waren berechtigt: Weder gab es den beworbenen Verein, noch waren die Sammler gehörlos. Bei einer Durchsuchung fanden die Polizisten einen Teil der ergaunerten „Spendengelder“. Alle fünf Sammler im Alter zwischen 19 und 27 Jahren sind der Polizei bereits wegen vorangegangener Straftaten bekannt. Sie kamen in Untersuchungshaft.

Die Polizei rät Spendenwilligen, sich bei Straßensammlungen den vom Organisator ausgestellten Sammlerausweis zeigen zu lassen. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Sammelbüchsen versiegelt sind. (ksta)

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