Brandanschläge bei der BahnNRW betroffen – Staatsschutz nimmt Ermittlungen auf

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Nicht nur im Großraum Köln, auch am Hauptbahnhof in Dresden kam es im Zuge der Brandanschläge zu Verzögerungen.

Köln/Berlin – Knapp drei Wochen vor dem G-20-Gipfel in Hamburg haben Unbekannte in mehreren Bundesländern Feuer in Bahnanlagen gelegt, auch in Köln und im Umland. Der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz der Polizei nahm die Ermittlungen auf.

Im Bereich der Kölner Bundespolizei gab es in der Nacht von Sonntag auf Montag drei Kabelbrände, die mit Brandbeschleuniger entfacht wurden. Um 4.10 Uhr erhielt die Bundespolizei eine Meldung der Deutschen Bahn, dass es an den Gleisen zwischen Köln-Mülheim und Leverkusen-Schlebusch brennt.

Brände an 13 Stellen in ganz Deutschland

Eine halbe Stunde später entflammte ein Kabelschacht zwischen Köln-Stammheim und Leverkusen-Chempark. Am Montag um 10.15 Uhr meldete die Bahn ferner einen Kabelbrand an den Gleisen der Linie S 13 bei Kerpen-Horrem. Insgesamt brannte es an 13 Stellen im Bundesgebiet. Menschen wurden nicht verletzt. Im Raum Köln fielen zwar keine Bahnen aus, sie wurden aber teilweise umgeleitet, was zu erheblichen Verzögerungen führte.

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Betroffen waren außerdem Berlin, Hamburg, Dortmund, Leipzig und Bad Bevensen in Niedersachsen. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte, die Kabelbrände gingen auf unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen zurück. Täter wurden bislang nicht gefasst. Im Internet tauchte ein Bekennerschreiben auf. In Sicherheitskreisen hieß es, das Dokument passe ins „Raster“. Es sei aber noch unklar, ob es authentisch sei.

Linksextremisten im Verdacht

Vor dem G-20-Gipfel hatten Linksextremisten wiederholt Aktionen und Anschläge angekündigt. Am 7. und 8. Juli treffen sich Staats- und Regierungschefs aus den führenden Industrie- und Schwellenländern sowie Vertreter der EU. Mit dabei sind US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin.

Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Stephan Mayer, sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Sollte sich bewahrheiten, dass es sich bei den Anschlägen um eine konzertierte Aktion von Linksextremisten handelt, lässt dies für den kommenden G-20-Gipfel leider nichts Gutes vermuten. Letztlich sind solche sinnlosen Taten ein gemeingefährlicher Angriff auf uns alle.“

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