ErmittlungenLeichenfund im Fall der verschwundenen Düsseldorferin Hanaa S.

Lesezeit 2 Minuten
hanaa

Die sechsfache Mutter Hanaa S.

Kronau – Auf der Suche nach der seit mehr als zwei Jahren verschwundenen Hanaa S. ist eine Frauenleiche gefunden worden. Die sterblichen Überreste lagen in einem Waldgebiet im baden-württembergischen Kronau, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilten. Dort war die Leiche der fünffachen Mutter aus Solingen bereits vermutet worden.

Es ist aber noch nicht sicher geklärt, ob es sich bei der gefundenen Leiche wirklich um die Überreste von Hanaa S. handelt. „Die Untersuchungen der Rechtsmedizin und der Polizei dauern an“, hieß es in der Mitteilung.

2015 in Solingen verschwunden

Einer der Angeklagten im Mordprozess um den Tod der fünffachen Mutter hatte die Polizei in das Gebiet geführt. Der Schwager der verschwundenen Frau sei sich aber nicht sicher gewesen. In dem laufenden Prozess stehen fünf Familienangehörige der Vermissten wegen Mordes vor Gericht.

Die Irakerin hatte sich von ihrem Mann getrennt und war im April 2015 in Solingen spurlos verschwunden. Die Verwandten sollen die 35-Jährige umgebracht haben, „um die Familienehre wieder herzustellen“, wie es in der Anklage heißt. 

Ihr Fall war sogar Thema in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“. Im April 2016 wurde dort rekonstruiert, was mit Hanaa S. passiert sein könnte.

Kriminalpolizei konnte ungefähren Weg nachzeichnen

Sogar der ungefähren Weg, den das Fahrzeug mit dem Leichnam der Familienmutter gefahren sein muss, ist der Kriminalpolizei bekannt. Von Solingen ging es am Nachmittag des 21. April 2015 zunächst nach Düsseldorf. Dort gesellte sich nach Ermittlungserkenntnissen der Polizei ein zweiter PKW hinzu - ein VW Touran. Beide fuhren 350 Kilometer weit nach Heilbronn (Bereich Wertwiesenpark), wo der Touran gegen 21 Uhr abgestellt wurde. Der Renault Trafic, vermutlich mit der Leiche im Kofferraum, bewegte sich anschließend in Begleitung eines anderen, unbekannten Pkw zurück nach Norden zum Autobahnrastplatz Lorsch, um einige Zeit später in den Bereich Kronau zu fahren.

Ein ausgedehntes Waldgebiet westlich von Kronau würde sich nach Angaben der Kripo eignen, um einen Körper so verschwinden zu lassen, dass man ihn nicht wiederfindet. Wahrscheinlich ist die Leiche von Hanaa S. hier vergraben oder anderweitig entsorgt worden. Suchmaßnahmen der Polizei führten bislang aber nicht zum Ziel. (dpa, msc)

KStA abonnieren